1.300 Jahre alte Kirche nähe Berg Tabor entdeckt

Wenige Kilometer entfernt vom Berg Tabor haben israelische Archäologen die Grundmauern einer 1.300 Jahre alten Kirche freigelegt, wie die israelische Antikenbehörde IAA am Dienstag mitteilte.

Das 12 mal 36 Meter große Gotteshaus wurde bei Testgrabungen für einen Kinderspielplatz in Kfar Kama entdeckt.Anders als die meisten Kirchen habe diese nicht eine Apsis, sondern drei Apsiden. Das Kirchenschiff und die Gänge waren mit Mosaiken ausgelegt, deren bunte Dekoration mit geographischen Mustern und rote, blaue sowie schwarzen Blumendarstellungen teilweise bis heute erhalten sind.

Die Kirche gehörte vermutlich zu einem größeren Klosterkomplex, heißt es in der Mitteilung. Neben dem Gotteshaus wurden die Grundmauern mehrerer Räume freigelegt. Sie sollen demnächst weiter erforscht und ausgegraben werden. Bereits in den frühen 1960er Jahren war in Kfar Kama, einem weitgehend von Tscherkessen bewohnten Ort, eine Kirche freigelegt worden.

Berg Tabor in Israel

APA/AFP/Menahem Kahana

Der Berg Tabor liegt zwischen Nazareth und dem See Genezareth

Womöglich Dorfkirche und Kloster entdeckt

Möglicherweise handelte es sich um die Dorfkirche, während man jetzt ein aus der gleichen Zeit stammendes Kloster entdeckt habe, vermutet Professor Moti Aviam vom Kinneret Academic College, das an den Grabungen beteiligt war. Der neue Fund unterstreiche die hohe Bedeutung des christlichen Dorfes am Fuß des Berges Tabor.

Der 588 Meter hohe Berg Tabor, auf halber Strecke zwischen Nazareth und dem See Genezareth, bestimmt durch seine isolierte Lage die Jesreel-Ebene in Galiläa und ist von weitem sichtbar. Er gilt als die Stätte der Verklärung Christi nach den Evangelien. Die Kirche und das Franziskanerkloster auf dem Gipfel sind ein wichtiges und vielbesuchtes Ziel von Pilgern und Touristen im Norden Israels.

religion.ORF.at/KAP/KNA