D: Mahnmal mit Synagogentür nach Anschlag geplant

Die jüdische Gemeinde in der deutschen Stadt Halle plant die Enthüllung eines neuen Mahnmals ein Jahr nach dem Anschlag auf ihre Synagoge am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur.

Ein Teil dieser Gedenkstätte sei die Tür zu dem Gotteshaus, die einen Attentäter davon abhielt, in das Gebäude zu gelangen, sagte der Gemeindevorsitzende Max Privorozki dem kirchlichen Kölner Onlineportal domradio.de am Dienstag. Das Mahnmal soll zum Jahrestag am 9. Oktober präsentiert werden.

Verschiedene Museen hätten der Gemeinde vorgeschlagen, die Türe auszustellen, sagte Privorozki. „Wir haben all diese Angebote abgelehnt, weil wir finden, dass diese Tür bei uns bleiben soll.“ Die Synagoge erhalte nun eine neue Tür, die noch sicherer sein werde.

Die zerschossene Tür der Synagoge in Halle, Deutschland

APA/AFP/Axel Schmidt

Die beschädigte Tür der Synagoge soll Teil des Mahnmals sein.

Anschlag zu Jom Kippur

Am 9. Oktober 2019 - am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur - hatte ein Attentäter vergeblich versucht, die Tür mit Schüssen und Sprengsätzen zu zerstören. Im Anschluss erschoss er eine Passantin und den Kunden eines Dönerimbisses und verletzte auf der Flucht ein Ehepaar schwer. Er filmte seine Taten und streamte sie live im Internet. In der Synagoge hielten sich zu dem Zeitpunkt rund 50 Teilnehmer eines Gottesdienstes auf.

Vergangene Woche begann der Prozess gegen den Angeklagten aus dem deutschen Sachsen-Anhalt. Der 28-Jährige steht im Verdacht, aus antisemitischen, rassistischen und fremdenfeindlichen Motiven gehandelt zu haben.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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