Pilgerfahrt Hadsch erreichte Höhepunkt

Am Donnerstag haben Pilgerinnen und Pilger im Zuge der größten islamischen Wallfahrt, des Hadsch, auf dem Berg Arafat nahe Mekka (Saudi-Arabien) gebetet. Wegen der Coronavirus-Krise ist die Zahl der Teilnehmenden in diesem Jahr stark begrenzt.

Die Gläubigen trugen Mundschutzmasken, als sie den Berg, der eine der heiligsten Stätten des Islams markiert, erreichten, wie die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag berichtete. Dort wird während der Wallfahrt, an der gläubige Musliminnen und Muslime zumindest ein Mal in ihrem Leben teilnehmen sollten, gebetet.

Am Arafat soll der Prophet Mohammed vor fast 1.400 Jahren gepredigt haben. Nur wenige Menschen dürfen heuer am Hadsch teilnehmen, zudem haben die saudi-arabischen Behörden drastische Sicherheitsmaßnahmen getroffen: So wurde das Gepäck der Pilger desinfiziert, vor und nach der Reise wird von ihnen eine Quarantäne erwartet, außerdem sind Abstandhalten und Masken Pflicht.

Gläubige beten in der Namira-Moschee am Berg Arafat, Saudi-Arabien, Hadsch 2020

Reuters/Saudi Ministry of Media

Gebet in der Namira-Moschee am Berg Arafat, Saudi-Arabien

Sie bekamen zudem Armbänder, die ihre Bewegungen messen, um den Sicherheitsabstand zu überprüfen. Das 33-Millionen-Einwohner-Land Saudi-Arabien zählt mit mehr als 260.000 Infektionen und offiziell 2.635 Toten zu den am schwersten von der Coronavirus-Krise betroffenen Staaten der Welt.

Keine internationalen Medien zugelassen

Wie hoch genau die Zahl der Gläubigen ist, gab die saudische Regierung nicht bekannt, die Zahl bewege sich zwischen 1.000 und 10.000 Menschen, hieß es. Vergangenes Jahr waren es rund 2,5 Millionen gewesen. Alle sind Einwohner Saudi-Arabiens. Die Teilnehmer erreichten den Berg Arafat gegen Mittag. Sie reisten in kleinen Gruppen zu 20 Leuten, meldete AP. Internationale Medien wurden nicht zum Hadsch zugelassen.

Gebet in der Namira-Moschee am Berg Arafat, Saudi-Arabien, Hadsch 2020

Reuters/Saudi Ministry of Media

Teilnehmen dürfen heuer nur Einwohnerinnen und Einwohner von Saudi-Arabien

Steinigung des Teufels

Nach dem Besuch des Bergs Arafat werden die Pilger nach Muzdalifa gebracht, einen Ort neun Kilometer westlich vom Arafat. Dort werden traditionell Steine für eine symbolische „Steinigung des Teufels“ verteilt. In diesem Jahr sind es verpackte und sterilisierte Steine.

Pilger erreichen den Berg Arafat

Reuters/Saudi Ministry of Media

Pilger erreichen den Berg Arafat per Bus

Das letzte Ritual findet drei bis vier Kilometer entfernt in Mina, östlich von Mekka, statt. Der letzte Tag des Hadsch fällt mit dem Opferfest Id al-Adha zusammen, dem wichtigsten islamischen Fest des Jahres, das weltweit gefeiert wird.

religion.ORF.at/AP

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