Papst fordert Umsetzung des Dokuments von Abu Dhabi

Eine Begegnung im Zeichen des Religionsdialogs hat am Freitag im Vatikan stattgefunden: Papst Franziskus empfing Mohamed Mahmoud Abdel Salam, Generalsekretär des „Hohen Komitees der menschlichen Brüderlichkeit“.

Mohamed Mahmoud Abdel Salam berichtete dem Papst über die bisherige Tätigkeit des im August 2019 als Antwort auf das Dialogtreffen in Abu Dhabi gegründeten Komitees. Wie die Emirates News Agency berichtete, war auch der scheidende persönliche Sekretär des Papstes, Yoannis Lahzi Gaid, der ebenfalls dem Komitee angehört, an seinem letzten Arbeitstag anwesend.

Unterstützung durch die katholische Kirche

Papst Franziskus habe Abdel Salam die volle Unterstützung der katholischen Kirche für die Arbeit des Hohen Komitees zugesichert, was die Erfüllung seiner Rolle bei der Verwirklichung der Grundsätze des sogenannten Abu-Dhabi-Dokuments betrifft.

Am 4. Februar 2019 hatten Franziskus und Großimam Ahmad Al-Tayyeb in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate das sogenannte „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet.

Dieses „war und bleibt eine Inspiration, um für den Frieden und das Glück der Menschheit zu arbeiten“, ermutigte der Papst bei der nunmehrigen Begegnung zur weiteren Umsetzung der darin beschlossenen Ziele.

Bau eines „Abrahamischen Familienhauses“

Das Hohe Komitee wurde zur Umsetzung des Abu-Dhabi-Dokuments gegründet. Werte des gegenseitigen Respekts und des friedlichen Zusammenlebens sollen unterstützt und verbreitet werden, zudem werden Initiativen wie die Errichtung eines geplanten interreligiösen „Abrahamischen Familienhauses“ in Abu Dhabi gefördert, das bei dem Treffen am Freitag ebenfalls Gesprächsthema war.

Auch über weitere Projekte des Komitees wie der Zayed-Preis für menschliche Brüderlichkeit oder die geplante Einrichtung eines wissenschaftlichen Forschungsprogramms für Studien über menschliche Brüderlichkeit wurde der Papst informiert.

Zu den weiteren Mitgliedern des Komitees zählen Dialograts-Präsident Kardinal Miguel Angel Ayuso Guixot, der Washingtoner Oberrabbiner M. Bruce Lustig, Al-Azhar-Präsident Mohamed Hussein Mahrasawi, der Generalsekretär des Muslimischen Ältestenrates Sultan Faisal Al Remeithi, der Kulturministeriums- Vorsitzende von Abu Dhabi, Mohamed Khalifa Al Mubarak, der emiratische Schriftsteller Yasser Hareb und die frühere UNESCO-Generalsekretärin Irina Bokova.

religion.ORF.at/KAP