Orden stellen Leben in Pandemie pantomimisch dar

Die österreichischen Ordensgemeinschaften haben die neue Videoreihe „Ein #einfach anderer Sommer“ gestartet. Damit soll nachvollziehbar werden, wie Ordensleute in Österreich den Coronavirus-Sommer und das Jahr 2020 erleben.

Unter anderem sollen die Teilnehmenden ihre Erfahrungen pantomimisch darstellen. „Intime und neue, fröhliche und traurige Einblicke sowie kreative und spannende Ideen sowie Denkansätze werden in dieser Videoserie präsentiert“, kündigte das Medienbüro der Ordensgemeinschaften via Kathpress an.

Erster Interviewpartner zum von Pandemie geprägten Ordensleben war am Montag Redemptoristenpater Hans Hütter, der die momentane Zeit als sehr gegensätzlich empfindet: „Einerseits laden wir die Menschen zu uns in die Kirche ein, und sie sollen ja auch kommen! Andererseits müssen wir ihnen gleich am Eingang sagen, dass sie Abstand halten sollen und den Mund-und-Nasen-Schutz tragen müssen.“

Glauben anders gestalten

Diesen Widerspruch veranschaulichte der Ordensmann vor Beginn des Gesprächs vor der Redemptoristenkirche Maria am Gestade auch pantomimisch. Alles sei anders als gewohnt, erzählte Hütter im Gespräch mit dem Medienbüro der Ordensgemeinschaften.

Redemptorist P. Hans Hütter stellte seinen Covid-19-Sommer pantomimisch dar, Video vor der Kirche Maria am Gestade in Wien

Screenshot/ Video Ordensgemeinschaften/Magdalena Schauer

Der Redemptorist Hans Hütter stellt seinen CoV-Sommer pantomimisch dar - vor der Kirche Maria am Gestade in Wien

Grundsätzlich müssten die Menschen ihren Glauben momentan anders gestalten. Maria am Gestade werde von vielen für das stille Gebet genützt. Gleichzeitig seien viele Sakramentspenden aufgeschoben, auch Trauerfeiern und Requien könnten nicht so stattfinden wie gewohnt.

Fastenzeit intensiver

Auch ganz persönlich erlebe er die Coronavirus-Zeit als speziell, sagte Hütter: „Die Fastenzeit war sonst immer geprägt von einem gewissen Aktivismus.“ Die Pandemie habe zu einer Einkehr und Besinnung gezwungen, „die wir gar nicht mehr so gewohnt waren - auch wir als Kommunität nicht“. Es gelte vieles neu zu betrachten und an Dinge anders heranzugehen. Letztlich sei die Fastenzeit intensiver als vorangegangene gewesen, so die Beobachtung des Ordensmannes.

In weiterer Folge werden Franziskanerinnen und Franziskaner, Jesuiten, Barmherzige Schwestern, Redemptoristen, Kreuzherren mit dem roten Stern, Salvatorianerinnen und Salesianer Don Boscos in den Kurzvideos zu Wort kommen.

Erfahrungen pantomimisch darstellen

„Auf Neues einstellen“ sei in diesem Jahr gefragt, deshalb habe das Medienbüro den Interviewten als erste Aufgabe abverlangt, ihre Erfahrungen pantomimisch oder zeichnerisch darzustellen. „Eines haben wir gelernt“, so der Vorausblick: „Kreativität ist eine absolute Stärke unserer Ordensleute.“

Das zeigten auch die Beiträge mit Pater Sandesh und Schwester Maria Theresia Aichhorn für den neuesten Social-Media-Trend: Kurze Tanzvideos seien via TikTok entstanden und hätten die Betrachter „kräftig amüsiert“.

religion.ORF.at/KAP

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