Israel: Einwanderung äthiopischer Juden vor Abschluss

Die israelische Ministerin für Einwanderung und Integration, Pnina Tamano-Schata, will die Einwanderung äthiopischer Jüdinnen und Juden nach Israel zu einem Abschluss bringen.

Noch in diesem Jahr sollten 4.000 der insgesamt rund 8.000 in Addis Abeba und Gondar (Äthiopien) wartenden Falascha (auch Beta Israel) nach Israel geholt werden, sagte Tamano-Schata im israelischen Armeeradio. Die ethnische Gruppe der Falascha (etwa: Wanderer, Ausgewanderte) lebt seit mehr als 2.500 Jahren isoliert im äthiopischen Hochland rund um die historische Stadt Gondar im Norden des Landes.

Äthiopische Juden in CoV-Schutzmaske bei der Immigration nach Israel auf dem Ben Gurion International Airport in Lod (Mai 2020)

APA/AFP/Menahem Kahana

Äthiopische Juden bei der Immigration nach Israel auf dem Ben Gurion International Airport in Lod (Mai 2020)

Über ihre Herkunft ist wenig bekannt. Selbst führen sich die Falascha auf den biblischen König Salomo oder auf die Königin von Saba zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert zum Christentum zwangskonvertiert, hielten sie an ihren jüdischen Riten fest und kehrten später zum Judentum zurück.

Auf König Salomo zurückgeführt

1975 wurden die Falascha als Abkömmlinge des Stammes Dan, eines der zehn verlorenen Stämme Israels, vom israelischen Rabbinat offiziell anerkannt. Ursprünglich hatte Israel seine 30 Jahre dauernde israelische Umsiedlungskampagne äthiopischer Juden im Herbst 2013 für abgeschlossen erklärt, jedoch im November 2015 der Einwanderung der verbliebenen Falaschmura grundsätzlich grünes Licht erteilt.

In Israel leben heute rund 120.000 äthiopischstämmige Jüdinnen und Juden. Viele von ihnen wurden während der Kampagne mit teils spektakulären Luftbrücken ins Land geholt.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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