Mariä Himmelfahrt: Festmessen in ganz Österreich

Im Zeichen von Festgottesdiensten steht das „Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel“, volkstümlich „Mariä Himmelfahrt“ genannt. Eine Besonderheit sind in Österreich die traditionellen Schiffsprozessionen auf dem Wörther- und Bodensee.

Ein Fixpunkt der Volksfrömmigkeit am Marienfeiertag sind auch die Kräutersegnungen in vielen Pfarren des Landes. Und in Tirol hat der 15. August auch eine besondere historische Bedeutung: Er ist dort ein Landesfeiertag zum Gedenken an die Befreiung Tirols in napoleonischer Zeit.

Das Fest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel soll die Hoffnung auf ein gutes Lebensende stärken, aber auch schon jene, „die wir schon in diesem Leben brauchen“, erläuterte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl auf der Diözesan-Website den theologischen Hintergrund.

„Gerade in Zeiten einer unkontrollierbaren Pandemie, die uns Angst macht“, sei es wichtig zu vermitteln: „Unser Menschsein als Summe von Körper und Geist hat immer Bedeutung für das Leben auf ewig mit Gott.“

Schiffsprozession am Wörthersee

APA/Gert Eggenberger

Am Wörthersee findet die traditionelle Schiffsprozession in abgeänderter Form statt

Abendliche Prozession auf dem Wörthersee

Die abendliche Schiffsprozession zu Mariä Himmelfahrt auf dem Wörthersee beginnt um 20 Uhr und wird heuer von Bischof Josef Marketz geleitet. Die Prozessionsschiffe werden nicht wie sonst üblich an einzelnen Stationen anlegen, auch verzichtet man heuer auf eine Beschallung der Ufer. Stattdessen wird auf Höhe der Anlegestellen im Rahmen von Andachten um Gottes Segen für die Orte und die dort lebenden Menschen gebetet.

Eng verbunden ist das Fest auch mit traditionellen Kräutersegnungen. Sie gehen zurück auf eine Legende aus dem 13. Jahrhundert: Die Jünger Jesu öffneten das Grab Marias, fanden darin jedoch nicht mehr den Leichnam, sondern nur mehr Blüten und Kräuter vor.

Zur Kräutersegnung werden - je nach Region verschieden - aus sieben, neun, zwölf, 24 oder mehr verschiedenen Kräutern gebundene Sträuße gebracht. Diese werden auf dem Dachboden oder im sogenannten Herrgottswinkel aufgehängt, wo sie gegen Krankheiten, Gewitter, Blitzschlag und Unheil helfen sollen.

Tirol begeht „Hohen Frauentag“

In Tirol erinnert das Fest Mariä Himmelfahrt als Landesfeiertag an die Befreiung Tirols im Jahr 1809. Unter der Führung von Andreas Hofer kam es zum erfolgreichen Aufstand der Tiroler Bevölkerung gegen die bayerische Besatzung. Der Festtag wurde bereits 1959 eingeführt und zum Hohen Frauentag erklärt.

Traditionell beginnt er in Innsbruck um 9 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Jesuitenkirche, dem heuer der Wiltener Abt Raimund Schreier vorstehen wird. Die Wiltener Sängerknaben werden den Gottesdienst musikalisch gestalten. Im Anschluss wird die Tiroler Caritas-Spitze „DurstStiller“-Flaschen verkaufen.

Am Abend lädt das Land Tirol zu einer Dankesveranstaltung unter dem Motto „Tirol zeigt Flagge - Tirol sagt Danke“ in das Innsbrucker Congress. Nach einer Ansprache durch Landeshauptmann Günther Platter präsentieren bekannte Musiker aus der Tiroler Musikszene den Song „Tirol haltet z’samm“. Bischof Hermann Glettler und Caritas-Direktor Georg Schärmer haben ihr Kommen zugesagt.

Feiern in Domkirchen um 10 Uhr

Im Wiener Stephansdom zelebriert den Festgottesdienst um 10 Uhr nicht Kardinal Christoph Schönborn, sondern Dompropst Ernst Pucher. Der Wiener Erzbischof feiert um 15 Uhr bei einem Gottesdienst gemeinsam mit den Mönchen aus dem Stift Schlierbach dessen 400-Jahr-Jubiläum. Die Stiftskirche ist Mariä Himmelfahrt und dem Heiligen Jakob geweiht.

In der Erzdiözese Salzburg findet zunächst um 10 Uhr ein von Bibel TV live übertragener Festgottesdienst im Dom statt. Vorstehen wird diesem Erzbischof Franz Lackner. Am Nachmittag um 15 Uhr feiert Weihbischof Hansjörg Hofer einen weiteren Festgottesdienst anlässlich Mariä Himmelfahrt, in dem er die Weihe der Erzdiözese Salzburg an die Gottesmutter erneuert.

Ebenfalls um 10 Uhr startet der Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt im Linzer Mariendom. Dem Gottesdienst vorstehen wird Kurat Josef Keplinger. In der Diözese St. Pölten feiert Bischof Alois Schwarz den Gottesdienst um 10 Uhr im Dom; auch im Grazer Dom beginnt der von P. Wolfgang Dolzer SJ geleitete Festgottesdienst um 10 Uhr.

Klagenfurt: Festival „Musica sacra“ endet

Im Klagenfurter Dom steht ab 10 Uhr Dompfarrer Peter Allmaier dem Festgottesdienst zu Mariä Himmelfahrt vor. Die hl. Messe, die auch den Abschluss zum diesjährigen Festival „Musica sacra“ bildet, wird musikalisch von Solisten, Vokalensemble und Instrumentalisten der Dommusik Klagenfurt mit der „Orgelsolomesse in C“ von Wolfgang Amadeus Mozart mitgestaltet. Bischof Josef Marketz begeht Mariä Himmelfahrt im Rahmen der „Slowenischen Wallfahrt“ und wird um 10.30 Uhr einen Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria Wörth in slowenischer Sprache halten.

Der Radiogottesdienst kommt zu Mariä Himmelfahrt heuer aus der Pfarre Kleinfrauenhaid im Burgenland. Ihm wird Dechant Pfarrer Harald Schremser vorstehen.

religion.ORF.at/KAP