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Sozialakademie: Erste Details zu Neuaufstellung

Erste Details zur Neuaufstellung der Katholischen Sozialakademie Österreichs (ksoe) benannte der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. Sie solle stärker im Verbund mit der Caritas agieren.

Zunächst hielt der Bischof fest, dass der prinzipielle Fortbestand der ksoe „unbestritten“ sei – man arbeite aktuell aber mit einer Expertengruppe an einer Neuaufstellung, die die ksoe „stärker im Verbund mit der Caritas im Sinne einer Grundlagenarbeit“ verorte, sagte Glettler im Rahmen eines Podiumsgesprächs am Montagabend in Innsbruck.

Die Caritas leiste zweifellos „im operativen Bereich des Sozialpolitischen Pionierarbeit“, es brauche aber „für eine wissenschaftliche Anbindung und Aufarbeitung aktueller Fragen auch ein Zuspiel“ – etwa durch einen Partner wie die ksoe. Auch die Katholische Aktion sehe er in diesem Verbund als wichtigen Player, so Glettler.

Bisherige Diskussion „unglücklich“

Der bisherige Verlauf der Diskussion um die Zukunft der ksoe sei „sehr unglücklich gelaufen“, räumte Glettler ein. „Und einiges beschämt mich auch.“ Er sei aber zuversichtlich, dass mit der nun eingesetzten Expertengruppe die Neuaufstellung gelingen werde.

Glettler äußerte sich bei einer Podiumsdiskussion am Montagabend im Rahmen der heurigen „Innsbrucker Theologischen Sommertage“. Die Podiumsdiskussion war zugleich eine Gedenkveranstaltung für den im Juli verstorbenen Moraltheologen Eberhard Schockenhoff, der an diesem Abend einen Vortrag hätte halten sollen.

ksoe „produktive Unruhestifterin“

Mit Glettler saßen die Innsbrucker Theologen Wolfgang Palaver, Wilhelm Guggenberger und Roman Siebenrock am Podium. Palaver erinnerte in diesem Zusammenhang an den langjährigen Leiter der ksoe und Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Innsbruck, Herwig Büchele.

Dieser habe die ksoe maßgeblich geprägt und zu einer „produktiven Unruhestifterin“ gemacht, wie es sie auch heute dringend brauche. Büchele habe etwa mit seinem Einsatz für ein Grundeinkommen oder der Idee einer „kalkulierten Vorleistung“ in der Friedensarbeit schon vor 40 Jahren Akzente gesetzt, die bis heute fortwirken, so Palaver.