Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, mit Gläubigen der Bethel AME Church in Wilmington, Delaware, 1. Juni 2020
Reuters/Jim Bourg
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US-Politik

Schwarze Kirchenführer kritisieren Trump

Schwarze US-Kirchenführer werfen Präsident Donald Trump vor, mit polemischer Wahlwerbung „weißen Terrorismus“ gegen Schwarze anzustiften und Kirchgänger als „Schläger“ darzustellen.

Die Methodisten forderten laut US-Medienberichten vom Dienstag eine Entfernung des Internetwahlvideos, in dem Bilder von Trumps Konkurrenten Joe Biden beim Gebet mit Szenen von Straßengewalt zusammengeschnitten sind.

Das Video trägt den Titel „Trefft hier Joe Bidens Unterstützer“ und fordert in seinem Verlauf: „Stoppt Joe Biden und seine Randalierer!“ Das Video enthält Gewaltszenen mit brennenden Gebäuden und Polizeiautos, gefolgt von Aufnahmen des demokratischen Präsidentschaftskandidaten, der in seinem Heimatort Wilmington neben schwarzen Geistlichen und Mitgliedern der Gemeinde vor dem Altar der Kirche Bethel African Methodist Episcopal (AME) kniet.

„Rassistisch und beleidigend“

Dazu ist die Stimme von Vizepräsident Mike Pence zu hören: „Sie werden in Joe Bidens Amerika nicht sicher sein!“ Die Kirche beklagte am Montag (Ortszeit), sie werde mit Gewalt in Verbindung gebracht, und es werde angedeutet, „dass jene, die dort versammelt sind“, Schläger seien. Unterdessen sagte Bethel-Pastor Silvester Beaman dem Religion News Service (RNS): „Der Spot ist auf vielen Ebenen offen rassistisch und beleidigend.“

Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, mit Gläubigen der Bethel AME Church in Wilmington, Delaware, 1. Juni 2020
Reuters/Jim Bourg
Joe Biden, demokratischer Präsidentschaftskandidat, mit Gläubigen der Bethel AME Church in Wilmington, Delaware, 1. Juni 2020

Die Erklärung der Methodisten ist unter anderen unterzeichnet von Bischof Michael Mitchell, Präsident des AME-Bischofsrates, und von Bischof Frank Madison Reid III, Vorsitzender der Sozialkommission der Kirche. Darin heißt es: „Diese Wahlwerbung schürt auf subtile Weise weißen Terrorismus gegen farbige Menschen und Angriffe auf schwarze Kirchgänger, weil sie sich weigern, sich vor dem Götzen der weißen Vorherrschaft zu beugen.“

Trumps Wahlkampfteam hatte zuletzt Kritik an dem Wahlwerbefilm zurückgewiesen. Es sei „absurd“ und „eine Schande“, die Vermutung anzustellen, irgendetwas sei unsicher an schwarzen Kirchen oder Treffen mit schwarzen Kirchenführern, so Vize-Wahlkampfsprecherin Samantha Zager.