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ORF.at/Roland Winkler
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Gesellschaft

Dokumentationsstelle Politischer Islam hat Chefin

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) hat die Führungsposten in ihrer Dokumentationsstelle Politischer Islam besetzt. Die Geschäftsführung übernimmt Lisa Fellhofer.

Sie war bisher für Wissensmanagement und Internationales beim Integrationsfonds zuständig. Den wissenschaftlichen Beirat leitet der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide. Dazu gibt es einen achtköpfigen wissenschaftlichen Beirat, wie die „Kronen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) berichtete.

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) hatte die Regierung für die Ankündigung der Dokumentationsstelle im Juli scharf kritisiert, weil sie sich ausschließlich um den „politischen Islam“ und nicht auch um andere Formen des Extremismus kümmern soll.

IGGÖ: Eindruck von „Überwachungsapparat“

„Die Dokustelle in ihrer jetzigen Umsetzung erweckt den Eindruck, ein Überwachungsapparat für die muslimische Bevölkerung sein zu wollen“, so Präsident Ümit Vural im Juli. Eine Zusammenarbeit mit der Stelle bezeichnete er als „unzumutbar“. Raab warf der IGGÖ daraufhin Gesprächsverweigerung vor.

Im wissenschaftlichen Beirat der Dokumentationsstelle ist die IGGÖ jedenfalls nicht eingebunden. Vertreten sind hier Susanne Schröter vom Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam, der US-Extremismusforscher Lorenzo Vidino, der deutsche Jurist Mathias Rohe, die Wiener Religionswissenschafterlin Handan Aksünger-Kizil, der Historiker Heiko Heinisch, der Linzer Jurist Herbert Kalb, der Integrationsexperte Kenan Güngör und die schweizer Politikwissenschafterin Elham Manea.

Für die Geschäftsführung gab es laut Integrationsministerium elf Bewerbungen. Fellhofer sei von einer Kommission als am besten geeignet eingestuft worden, hieß es.