Coronavirus

US-Erzbischof: Beschränkungen Verhöhnung Gottes

Der römisch-katholische Erzbischof Salvatore Cordileone von San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) fordert von der Stadt ein sofortiges Ende der Coronavirus-Beschränkungen für Gottesdienste. Er sprach von einer „Verhöhnung Gottes“.

Er habe den Bürgermeister „seit Monaten angefleht“, die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen, sagte Cordileone am Sonntag (Ortszeit) laut Kathpress im Anschluss an mehrere Prozessionen, bei denen Katholiken gegen die Einschränkungen bei Gottesdiensten wegen Infektionsgefahr demonstrierten.

Die Gläubigen brauchen „den Trost der Messe“, sagte er in seiner Predigt unter freiem Himmel. Die Kirche werde in der Pandemie „ungerecht behandelt“; damit müsse Schluss sein. Die Sicherheitsbeschränkungen der Stadt San Francisco zählen zu den strengsten ín den Vereinigten Staaten. Bürgermeister London Breed kündigte zuletzt an, dass an Open-Air-Messen nur 50 Personen teilnehmen dürfen. In Kirchen sind nur 25 Besucherinnen und Besucher zugelassen.

Für Handel mehr Menschen zugelassen

Im Gegensatz dazu sind die Hotels der Stadt wieder vollständig geöffnet; auch der Einzelhandel sowie Einkaufszentren dürfen deutlich mehr Kunden bedienen als in Gotteshäusern zugelassen. „Das ist eine Verhöhnung Gottes“, so Cordileone vor den Gläubigen, deren Zahl die Erzdiözese auf etwa 1.500 schätzte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der insgesamt drei Prozessionen trugen Plakate in englischer, spanischer und chinesischer Sprache mit der Aufschrift „Befreit die Messe!“.

Laut Cordileone hat die Stadt auf den im Mai präsentierten Sicherheitsplan der Erzdiözese bis heute nicht reagiert. Nach Einschätzung des „Becket Fund for Religious Liberty“ gehören neben Kalifornien auch Nevada, Virginia, New Jersey, Connecticut und Maine zu den US-Staaten, die religiöse Einrichtungen ungleich strenger mit Sicherheitsauflagen konfrontieren als weltliche.