Coronavirus

Cluster in nieder- und oberösterreichischer Pfarre

In zwei Pfarren in Ober- und Niederösterreich sind vermehrt Coronavirus-Infektionen aufgetreten. Nach einer Häufung von Infektionen zunächst bei Kirchenmusikern sowie nach Infektionen mehrerer Personen nach Gottesdiensten hat die oberösterreichische Pfarre Attnang alle Messen und Veranstaltungen ausgesetzt und Kirche und Sekretariat bis auf Weiteres geschlossen.

In der niederösterreichischen Pfarre Neuhofen an der Ybbs kam es laut Medienberichten im Zuge einer Primizfeier zu Ansteckungen. Es seien in der Gemeinde insgesamt 28 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, die Hälfte davon dürfte sich laut Bürgermeisterin Maria Kogler bei der Primizfeier am 11. Oktober angesteckt haben.

Die Infektionshäufung in der oberösterreichischen Pfarre Attnang dürfte im Zusammenhang mit einem Kirchenchor-Cluster stehen. So wurden laut Medienberichten alle 13 Mitglieder eines Chores, der bei einem Gottesdienst am 11. Oktober in der Pfarre gesungen hatte, positiv getestet; außerdem dürften sich vier weitere Personen im familiären Umkreis nach zwei Sonntagsmessen angesteckt haben.

Absage von Messen und Veranstaltungen

Die Pfarre habe daraufhin am Freitag beschlossen, Kirche und Pfarrbüro zu schließen und alle Messen und Veranstaltungen auszusetzen.

Pfarre Attnang
http://www.pfarre-attnang.at/

Information auf der Homepage der Pfarre Attnang

Lob für vorbildliche Vorgehensweise

Der Sprecher der Diözese Linz, Mike Kraml, lobte in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress die Pfarre für ihre vorbildliche Vorgehensweise: "Die Entscheidung, derzeit keine Gottesdienste zu feiern und das Pfarrbüro zu schließen, ist sicherlich keine leichte Entscheidung.

Die Pfarrleitung Attnang Heiliger Geist hat aber im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung in vorbildlicher Weise gehandelt, damit es hoffentlich zu keinen weiteren Covid-19-Erkrankungen innerhalb der Pfarre kommt."

Absagen auch in niederösterreichischer Pfarrgemeinde

Auch im niederösterreichischen Neuhofen wurden alle Veranstaltungen, wie etwa die für 31. Oktober geplante „Nacht der 1.000 Lichter“, abgesagt. Seitens der Gemeinde pocht man darauf, alle Coronavirus-Maßnahmen eingehalten zu haben.

Nicht auszuschließen sei jedoch, so Bürgermeisterin Kogler gegenüber den „Niederösterreichischen Nachrichten“, dass sich Personen im Anschluss an die Zeremonie zu nahe gekommen seien und angesteckt hätten.

Die Sprecherin der Diözese St. Pölten, Katharina Brandner, erklärte dazu gegenüber Kathpress, dass man seitens der Pfarre sämtliche Vorgaben eingehalten und auch auf die nunmehrige Situation angemessen reagiert habe: „Alle behördlich notwendigen Schritte wurden in die Wege geleitet. Zum Thema Chorgesang wurden die entsprechenden Maßnahmen in der Überarbeitung der Rahmenordnung nun weiter verschärft, das ist mit Blick auf den entstandenen Clusters sinnvoll und richtig.“