Jesuitenpater

Asiatische Bischöfe solidarisch mit inhaftiertem Jesuiten Swamy

Asiens katholische Bischöfe erklären sich solidarisch mit dem inhaftierten indischen Priester Stan Swamy und allen, die die Rechte der Ureinwohner unterstützen. Die Verhaftung von Swamy sei „symptomatisch“ für den Umgang mit den Rechten der Ureinwohner Asiens.

„Mit großem Schock und großer Qual“ habe man von der Verhaftung des 84-jährigen Jesuitenpaters gehört, erklärte der Präsident der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), Kardinal Charles Bo, laut dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag). „Wir sind überrascht über die gegen ihn erhobenen Anklagen“, so der Erzbischof von Rangun.

„Die Kolonialisierung hat sie zerstört, der Nationalstaat hat sie entrechtet. Tausende sind durch die Ökozidmorde der Biosphäre verschwunden“, sagte Bo.

Inhaftierung wegen angeblicher Volksverhetzung

Swamy war am 8. Oktober wegen angeblicher Volksverhetzung und Verbindungen zu einer verbotenen maoistischen Gruppe von der indischen Anti-Terrorbehörde inhaftiert worden.

„Der wahre Grund ist, dass Stan Swamy in den letzten vier Jahrzehnten für die armen Stammesangehörigen in Jharkand in Indien und insbesondere für den Schutz ihrer verfassungsmäßigen Rechte gearbeitet hat“, betonte Erzbischof Peter Machado von Bangalore in einem Mail an die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). „Sein Kampf war gewaltfrei und absolut im Rahmen der indischen Verfassung.“ Machado nahm am 13. Oktober in Bangalore an einer Menschenkette zur Freilassung Swamys teil.

Untersuchungshaft verlängert

UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet kritisierte am 20. Oktober die Festnahme von Swamy und forderte die indische Regierung zum Schutz von Menschenrechtlern auf. Am 23. Oktober verlängerte die indische Justiz die Untersuchungshaft für Swamy um weitere 14 Tage.

Swamy ist kein Einzelfall. Premierminister Narendra Modi nutze zunehmend Gesetze gegen Volksverhetzung und Terrorismus, um Kritiker mundtot zu machen, hieß es in einer am 16. September veröffentlichten Erklärung der internationalen Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW).

„Durch die willkürliche Verhaftung von Aktivisten versucht die Regierung nicht nur, Dissens zum Schweigen zu bringen, sondern sendet auch eine Botschaft an ihre Unterstützer, dass sie freie Hand haben, um gegen Minderheiten vorzugehen“, kritisierte Meenakshi Ganguly, Südasiendirektorin der HRW in Neu Delhi.