Störaktionen in Kirchen

Polizei verstärkt Streifen an Hotspots

Die Pressestelle der Landespolizeidirektion Wien hat am Samstag Details zu den Vorfällen in Wiener Kirchen am Donnerstag in der Antonskirche (10. Bezirk) und am Samstag im Stephansdom bekannt gegeben.

Aufgrund der beiden Kirchenstörungen habe Innenminister Karl Nehammer verstärkte Hotspot-Überwachung angeordnet.
Wie es heißt, seien zuerst am Donnerstagnachmittag Beamte des Stadtpolizeikommandos Favoriten auf Grund einer Zusammenkunft von etwa 20 Jugendlichen am Reumannplatz alarmiert worden.

"Die Jugendlichen (Staatsbürgerschaft: Syrien, Afghanistan) skandierten religiös motivierte Parolen und bewegten sich unter Verwendung von Pyrotechnik in Richtung Viktor-Adler-Markt.

Als die Personen die uniformierten Polizisten bemerkten, zerstreute sich die Ansammlung. Die intervenierenden Beamten konnten in Folge noch zehn Beteiligte anhalten. Es handelte sich um Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Sie wurden wegen Anstandsverletzung und Lärmerregung angezeigt. Pyrotechnische Gegenstände sind bei den Jugendlichen keine vorgefunden worden."

Die katholische Kirche St. Anton von Padua in Wien-Favoriten
APA/Georg Hochmuth

In der Wiener Antonskirche kam es zu einer Störaktion

Der Vorfall in der Favoritener Pfarrkirche St. Anton sei dann zwei Stunden später erfolgt. "Etwa 30 bis 50 Jugendliche sollen, so der Einsatzgrund, in einer Kirche randaliert haben. Der in der Kirche anwesende Pfarrer verständigte umgehend die Polizei, als die Jugendlichen gegen das Mobiliar in der Kirche traten.

Überprüfungen wurden eingeleitet

Noch vor Eintreffen der alarmierten Beamten entfernten sich die Jugendlichen in unterschiedliche Richtungen. Laut derzeitigem Erkenntnisstand soll es bei dem Vorfall zu keinen Beschädigungen gekommen sein, und es wurden keine Personen verletzt oder bedroht", so die Wiener Landespolizeidirektion.

Wie es weiter heißt, sei das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung über die Zwischenfälle in Kenntnis gesetzt worden und überprüfe die Vorfälle.

Stephansdom
ORF/Martin Cargnelli

Der Wiener Stephansdom musste gesperrt werden

Vorfall im Stephansdom

Der aktuell letzte Vorfall habe sich schließlich am Samstag um 8 Uhr im Stephansdom ereignet. Ein Mann habe dort islamische Parolen gerufen. "Der Mann (25 Jahre, Staatsbürgerschaft : Afghanistan) wurde von alarmierten Beamten der Bereitschaftseinheit angehalten. Er machte gegenüber den Polizisten einen verwirrten Eindruck, eine amtsärztlichen Untersuchung wurde noch am Samstag durchgeführt.

Die Beamten sperrten daraufhin den Bereich um den Dom großräumig ab. Bei der präventiven Durchsuchung des Doms wurden keine bedenklichen Gegenstände gefunden", so die Aussendung der Pressestelle der Landespolizeidirektion Wien. Auch in diesem Fall sei die Überprüfung durch das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung angefordert worden.

Für den Vorfall im Stephansdom konnte mittlerweile Entwarnung gegeben werden, da es sich um einen psychisch verwirrten Mann gehandelt habe.

Polizeistreifen Kirchen
ORF/Martin Cargnelli

Aufgrund der beiden Kirchenstörungen habe Innenminister Karl Nehammer verstärkte Hotspot-Überwachung angeordnet

Sofortige Reaktion von Polizei und BMI

Weiters wird erwähnt, dass aufgrund der Terroranschläge in Frankreich „in Abstimmungsgesprächen zwischen dem BVT und dem Einsatzkommando Cobra“ erhöhter Schutz französischer Einrichtungen und verstärkte Überwachung auf öffentlichen Plätzen angeordnet worden sei. Zudem sei der exekutive Streifendienst für betroffene Bereiche erheblich verstärkt worden.

Innenminister Nehammer habe zur Situation betont, dass man sich „jeder Form von Extremismus mit aller Härte“ entgegenstelle: "Da gibt es keine Toleranz. Wir lassen uns in Österreich das Recht auf freie Religionsausübung niemals zerstören und werden die christliche Gemeinschaft mit all unseren Kräften schützen.

Ich habe den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit umgehend angewiesen, alle Polizeidienststellen aufgrund der aktuellen Ereignisse zu sensibilisieren und den öffentlichen Raum insbesondere im Hotspot Favoriten verstärkt zu überwachen", so der Minister gegenüber dem Polizei-Pressedienst.