Politik

Ex-IGGÖ-Chef: „Null Verbindung zu Muslimbrüdern“

Der frühere Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), Anas Schakfeh, hat am Mittwoch betont, nichts mit der Muslimbruderschaft zu tun zu haben. Er selbst sei von den Behörden auch gar nicht befragt worden.

Er wisse lediglich, dass in der nach ihm benannten Stiftung eine Hausdurchsuchung stattgefunden habe, sagte Schakfeh auf Anfrage der APA. Ansonsten kenne er in der Causa nur Gerüchte: „Es gibt null Verbindung zwischen der Stiftung und der Muslimbruderschaft.“

Die in Wien registrierte „Gemeinnützige Privatstiftung Anas Schakfeh“ war einer der Schauplätze einer am Montag durchgeführten Großrazzia von Justiz und Polizei gegen Muslimbrüder und Hamas. Insgesamt führt die Staatsanwaltschaft 70 Verdächtige, 30 wurden einvernommen. Schakfeh betont, dass er selbst nicht befragt wurde.

Ehemalige Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) Anas Schakfeh
APA/Roland Schlager
Anas Schakfehs Name ging wegen seiner Stiftung durch die Medien, er sei aber von den Behörden nicht befragt worden

Frühere Politiker von ÖVP und SPÖ dabei

Gegründet wurde die seit 2010 im Firmenbuch registrierte Stiftung laut Schakfeh zum Ende seiner Amtszeit in der Islamischen Glaubensgemeinschaft. Eine Reihe von Geschäftsleuten sei damals an ihn herangetreten und habe eine Stiftung zur Förderung von Kultur und Dialog vorgeschlagen.

Er selbst ist Mitglied des Beirats der Stiftung, der auch frühere Politiker wie Ex-Verteidigungsminister Werner Fasslabend (ÖVP) und der frühere EU-Abgeordnete Hannes Swoboda (SPÖ) angehören. Vorstandsmitglied ist Schakfeh nicht.

Fan von „Erzfeind der Muslimbruderschaft“

Die Stiftung führe Veranstaltungen durch, die „natürlich nichts“ mit dem politischen Islam zu tun hätten, betont Schakfeh – unter anderem Buchpräsentationen und Dialogveranstaltungen. Weder wisse er von einer Verbindung der Stiftung zur Muslimbruderschaft, noch sei er selbst ein Anhänger der Organisation.

„Ich war, als ich noch jung war, ein Fan von Nasser. Das war der Erzfeind der Muslimbruderschaft.“ Nach dem Tod des ägyptischen Diktators Gamal Abdel Nasser im Jahr 1970 habe er sogar eine Kondolenzveranstaltung in seinem damaligen Wiener Studentenheim organisiert. „Ich war nie Mitglied einer Partei – egal welcher.“