Herbstkonferenz

US-Bischofskonferenz im Zeichen des McCarrick-Berichts

Eine Woche nach Veröffentlichung des sogenannten McCarrick-Berichts im Vatikan kommen die US-Bischöfe an diesem Montag (Ortszeit) zu ihrer traditionellen Herbstkonferenz zusammen. Die mit Spannung erwartete Konferenz findet zum Corona-Schutz erstmals nur virtuell statt.

Es wird erwartet, dass die Bischöfe auch ausführlich die Ergebnisse des McCarrick-Berichts diskutieren. Hierfür wurde der enge Zeitplan der Konferenz, der nur zwei Nachmittagssitzungen am Montag und Dienstag umfasst, nachträglich verändert.

Der Bericht dokumentiert auf mehr als 450 Seiten den Aufstieg des früheren Kardinals Theodore McCarrick (90) in der US-Kirche bis zum Erzbischof von Washington (2000-2006) trotz zahlreicher Warnhinweise wegen sexueller Übergriffe und Amtsverfehlungen.

Weltliche Sanktionen gegen Kirchenführer gefordert

Führende US-Katholiken drängen darauf, dass jene, die McCarricks Verfehlungen ignoriert oder vertuscht haben, zur Rechenschaft gezogen werden. Gefordert werden Sanktionen gegen Kirchenführer, wie sie gegenüber Laien angewandt werden.

Im Fokus steht auch die Neubesetzung von sieben Ausschussleitungen, über die die Bischöfe schon zuvor per Briefwahl abgestimmt haben. Darunter ist der Vorsitz für den Bildungsausschuss, der für die finanziell in schwere Fahrwasser geratenen katholischen Schulen zuständig ist. Beworben haben sich dafür der Bischof von Spokane, Thomas Daly (60), der in Kultur- und Moralfragen eher offene Positionen vertritt, und der Erzbischof von Atlanta, Gregory Hartmayer (68).

Strategieplanung und Haushaltsbudget

Auf der Tagesordnung steht auch die Abstimmung über einen Antrag, den Ad-hoc-Ausschuss für Rassismus für weitere drei Jahre zu verlängern. Zudem wollen die Bischöfe die Strategieplanung bis 2024 beschließen und über den Haushalt 2021 entscheiden.

Nachdem die Frühjahrskonferenz wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden war, steht auch der Bericht des National Review Board zum Kinder- und Jugendschutz auf dem Programm. Zum Auftakt sprechen der Vatikan-Botschafter in den USA, Erzbischof Christophe Pierre, und der Bischofskonferenzvorsitzende, Erzbischof Jose Horacio Gomez von Los Angeles, zu den Bischöfen.