Gründe seien vor allem die schon seit Jahren ständig sinkende Nachfrage, die mit den Gottesdienst-Absagen in der Coronavirus-Krise noch deutlich zurückgegangen sei, sowie die für eine Weiterführung notwendigen größeren Investitionen.
Damit geht eine mehr als 90-jährige Tradition zu Ende. 1926 begannen Steyler Missionsschwestern in der Herz-Jesu-Pfarre nahe dem Missionshaus St. Gabriel mit der Produktion. Damals wurde noch auf kleinen Waffeleisen gebacken, bis 1972 die große vollautomatische Waffelmaschine in Betrieb ging. Dank der sorgfältigen Pflege durch die Mitarbeiterinnen – nach jedem Backtag musste sie zwei bis drei Stunden geputzt werden – habe die Maschine 48 Jahre lang gute Dienste geleistet.
Nachfrage gesunken
Noch im Jahr 2018 verließen laut Informationen des Ordens noch etwas mehr als vier Millionen Stück der kleinen runden Oblaten die Mödlinger Backstube und gingen an Pfarren und Klöster quer durch Österreich. Zweimal wöchentlich wurde die Waffelmaschine in Betrieb genommen, wobei pro Backtag an die 60 Kilogramm Mehl verbraucht wurden.
Doch 2013 waren es noch 80 Kilogramm gewesen. Der Rückgang an Messbesuchern sowie der Zahl von Messfeiern, Zusammenlegungen von Pfarren und die Auflösung von Klöstern hätten sich zuletzt auch auf die Nachfrage nach Hostien ausgewirkt.
Die Kunden der Hostienbäckerei wurden von den Steyler Missionaren in einem Brief über die Schließung bereits informiert. Man habe mit den Karmelitinnen im niederösterreichischen Maria Jeutendorf (Pottenbrunn) eine Ordensgemeinschaft gefunden, die die bisherigen Kunden gerne weiter beliefern würde, hieß es darin.