Essensausgabe der Caritas, Frühling 2020 in Wien
Reuters/Lisi Niesner
Reuters/Lisi Niesner

Caritas-Hilfen bleiben bestehen

Die Caritas bleibt trotz des harten Lockdowns für Menschen in Not erreichbar und hält ihre Dienste aufrecht. Notdienste, Beratungen und Begleitungen, von denen Menschen existenziell abhängig sind, werden weiter angeboten, wenn auch teils in abgewandelter Form.

So findet etwa die kostenlose Lern- und Nachmittagsbetreuung der Caritas für Kinder aktuell als „Ferncafe“ online statt – mehr dazu in Aus Caritas-Lerncafes werden „Ferncafes“. Die Sozialberatung der Caritas bleibt online sowie per Telefon erreichbar und auch die Lebensmittelausgabestellen der Hilfsorganisation bleiben geöffnet. Auch die Essens- und Medizinbusse der Caritas sind weiterhin für Betroffene unterwegs.

Ziel sei es, einerseits Hilfe für Menschen in Not möglichst umfangreich zu gewährleisten, andererseits die Mitarbeiter zu schützen und die Maßnahmen der Bundesregierung zu unterstützen, informiert etwa die Caritas Vorarlberg auf ihrer Website. So bleiben Kriseninterventionsstellen, Wohngemeinschaften und Mutter-Kind-Häuser mit veränderten Strukturen offen.

„Plaudernetz“ und Lebensmittelausgaben

Auch in Kärnten können Menschen, die die Coronaviruskrise „mit voller Härte trifft“, Rechnungen nicht mehr begleichen können oder ihren Kühlschrank nicht mehr füllen, per E-Mail bei der Sozialberatung (sozialberatung@caritas.kaernten.at) oder im Foyer der Caritas-Zentrale in Klagenfurt (Sandwirtgasse 2) kontaktlos um Hilfe ansuchen. Weiters bietet die Hilfsorganisation eine Telefonberatung an (Tel: 0463/55 5 60 15). Da wegen der Coronavirus-Maßnahmen auch die Caritas-Läden „carlas“ geschlossen haben müssen, können über die Sozialberatung in dringenden Fällen auch Kleiderpakete bezogen werden.

Die Lebensmittelausgabe der Caritas, wie „LEA“ in Klagenfurt, die „Le+O“ Lebensmittelausgabe in Wien oder die Sozialmärkte in Niederösterreich versorgen hilfesuchende Menschen weiterhin kostenlos mit Lebensmittelpaketen. Die Folgen der Pandemie wirkten sich wegen Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit auch auf die Versorgungsmöglichkeiten von Betroffenen aus.

Immer mehr verzweifelte Menschen

„Es sind immer mehr Menschen, die sich verzweifelt an unsere Sozialberatungsstellen und Lebensmittelausgaben in Wien und Niederösterreich wenden. Sie alle brauchen dringend Hilfe“, mahnte die Caritas Wien etwa in einem Facebook-Posting am Mittwoch. Betroffen seien auch Menschen, die zuvor noch nie von Armut bedroht waren, wie ehemals Selbstständige.

Für obdachlose Menschen stellt die Caritas in den Diözesen Tagesstätten, Wärmestuben und Nacht-Notschlafstelle Aufenthalt und Betreuung zur Verfügung. Auch die mobilen Pflege-Dienste der Hilfsorganisation können weiterhin in Anspruch genommen werden. Zudem sind auch die mobilen medizinischen Not-Busse unterwegs, etwa das Help-Mobil in Oberösterreich und der Louisebus in Wien.

Hotline gegen Einsamkeit

Die Caritas hatte während des ersten Lockdowns ein neues Angebot – das „Plaudernetz“ – entwickelt, das nun auch im zweiten Lockdown wieder der Einsamkeit entgegenwirken will. Die Hotline gegen Einsamkeit ist unter der Nummer 05/1776-100 täglich von 12.00 bis 20.00 Uhr erreichbar. Seit dem Start im März wurde sie nach Caritas-Angaben mehr als 7.000 mal von Kontakt suchenden Menschen gewählt, mehr als 2.500 Freiwillige sind bisher im „Plaudernetz“ engagiert.

Vier Euro für Punschrezept

Da aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen zahlreiche Charity-Veranstaltungen ausfallen, hat unter anaderem die Caritas der Erzdiözese Wien ein virtuelles Punschtrinken für die Obdachlosen-Notschlafstelle Gruft gestartet.

Da durch den aktuellen Lockdown der Punschstand für das Spendensammeln für die Gruft nicht öffnen kann, ruft die Caritas dazu auf jene vier Euro, die man für einen Punsch bezahlt hätte, zu spenden; dafür erhält man ein Punsch-Spezialrezept. Aktuell fehlt der Gruft laut Angaben der Caritas Wien rund 30.000 Euro an Spendengeldern, die man unter normalen Umständen unter anderem durch den Punschstand eingenommen hätte.