Katholische Kirche

Schweiz: 2019 Rekord bei Kirchenaustritten

Noch nie sind so viele Menschen in der Schweiz aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten wie im vergangenen Jahr: 31.772 Personen verließen die religiöse Institution, wie die Kirchenstatistik des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts (SPI) in St. Gallen zeigt.

Die Zahl der Kirchenaustritte stieg damit um rund ein Viertel – 2018 waren 25.366 Austritte verzeichnet worden, wie das SPI am Donnerstag mitteilte. Auch das war bereits ein Anstieg um rund ein Viertel gewesen.

Die Austrittsrate betrug im vergangenen Jahr über die Gesamtschweiz berechnet durchschnittlich 1,1 Prozent. Auffällig sind die kantonalen Unterschiede. So verzeichnen die Kantone Genf, Wallis, Neuenburg und Waadt praktisch keine Austritte. Dies lasse sich durch die unterschiedlichen Kirchensteuersysteme erklären, schreibt das SPI. In den genannten Kantonen der Westschweiz entfalle das Motiv des Kirchenaustrittes, um Steuern zu sparen.

Kanton Basel-Stadt an der Spitze

Rechnet man diese Kantone aus der Statistik heraus, so ergibt sich eine durchschnittliche Austrittsquote von 1,4 Prozent. Dieser Wert ist ähnlich wie derjenige der umliegenden Länder (Deutschland: 1,2%, Österreich: 1,3%). Auch in diesen Ländern haben die Austrittszahlen in den vergangenen Jahren zugenommen.

In der Schweiz steht, kantonal betrachtet, der Kanton Basel-Stadt an der Spitze mit einer Austrittsquote von 4,9 Prozent, gefolgt von den Kantonen Aargau (2,2%) und Solothurn (2,1%). Am anderen Ende der Skala stehen mit den Kantonen Appenzell-Innerrhoden (0,5%), Jura (0,8%) und Uri (0,9%) katholisch geprägte Landkantone.