Umstrittenes Papier

Pfarrreform-Debatte in Vatikan angekommen

Der Vatikan hat mit der Deutschen Bischofskonferenz über das viel diskutierte römische Papier zur Weiterentwicklung der Pfarren gesprochen. Das Schreiben aus dem Vatikan hatte im Sommer heftige Kritik ausgelöst.

Der erste Austausch fand am 12. November in Form einer Videokonferenz statt, wie der Sprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, am Donnerstag der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte.

Teilnehmer waren demnach der Präfekt der vatikanischen Kleruskongregation, Kardinal Beniamino Stella, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, dessen Stellvertreter, Bischof Franz-Josef Bode, und der Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer.

Nächstes Treffen auch mit Laien

Laut Bischofskonferenz war das Gespräch „von Offenheit und wechselseitigem Verständnis“ geprägt. Es sei „um einige Aspekte der Instruktion und des Schriftwechsels zwischen Bischof Bätzing und Kardinal Stella“ gegangen: „Kardinal Stella hat ausdrücklich betont, dass bei einem nächsten Treffen selbstverständlich auch Vertreter der Laien mit anwesend sein sollten.“ Ein Termin dafür stehe noch nicht fest, so Kopp.

Das römische Papier vom 20. Juli hatte klare Grenzen für Pfarr-Reformen gesetzt. Die Instruktion widerspricht Bestrebungen, die Leitung von Pfarren etwa Teams aus Priestern und kirchlich engagierten Laien anzuvertrauen.

Keine Laien in Pfarrleitung

Laien können an der Gemeindeleitung mitwirken, doch tatsächlich leiten, verwalten, moderieren und koordinieren dürfen nur Priester. Etliche deutsche Bischöfe hatten sich sehr kritisch zu dem Papier geäußert.

Stella hatte daraufhin den Bischöfen ein Gespräch angeboten. Bätzing hatte vorgeschlagen, daran auch Vertreter der katholischen Laien in Deutschland zu beteiligen. Stella ließ übermitteln, dass er dies „in dieser Phase“ noch nicht wolle. Das Schreiben habe sich „in erster Linie an die Bischöfe gerichtet“.