Coronavirus

Angespannte Finanzlage in Lourdes

Die Finanzlage im südfranzösischen Marienort Lourdes ist durch die Corona-Pandemie stark angespannt. Zwar konnte die Prognose für das Jahresdefizit von zunächst acht auf nun 4,5 Millionen Euro gesenkt werden, wie die Zeitung „La Croix“ am Freitag in ihrer Onlineausgabe berichtete.

Allerdings seien mehr als 90 Prozent der diesjährigen Pilgerfahrten ausgefallen. Die Zahl der täglichen Besucherinnen un dBesucher an der Mariengrotte liege bei nur rund 30. Lourdes gehört zu den berühmtesten Wallfahrtsorten der Welt. In dem südfranzösischen Städtchen soll 1858 dem damals 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous (1844-1879) insgesamt 18 Mal die heilige Maria erschienen sein.

Jahr für Jahr reisen mehrere Millionen Pilgerinnen und Pilger, darunter auch Zehntausende Kranke und Behinderte, nach Lourdes. Der kleine Ort mit seinen rund 14.000 Einwohnern verzeichnet nach Paris die zweithöchste Zahl an Hotelbetten und Übernachtungen in Frankreich.

Landesweiter Spendenaufruf

Im Frühjahr war das Heiligtum während des ersten Coronavirus-Lockdowns erstmals in seiner Geschichte mehr als zwei Monate lang geschlossen. Im Mai startete Rektor Olivier Ribadeau Dumas einen landesweiten Spendenaufruf.

Heiligtum in Lourdes
APA/AFP/Patrick Hertzog
Heiligtum in Lourdes: Mehr als 90 Prozent der Besuche sind ausgefallen

Zudem haben die Verantwortlichen des Heiligtums laut Bericht mehrere Kleinspendenprojekte ins Leben gerufen. Dazu gehörten etwa eine „Onlinekerze“ oder die Aktion „Deine Rose für die Jungfrau“ zum Marienfest der Unbefleckten Empfängnis (8. Dezember). Normalerweise wird dafür ein Strauß von 15.000 Rosen hergestellt, die von Spendern dargeboten werden. Dieses Jahr könnten die Rosen von überall her auf der Welt bestellt werden.