Lockdown

Familienverband fordert finanzielle Entlastung

Der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) fordert für den Coronavirus-Lockdown ein Aussetzen der Betreuungsgebühren für jene Kinder und Jugendliche, die weder Kindergarten noch Hort- oder Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen.

Die überwältigende Mehrheit der Kinder sei wieder zu Hause im Homeschooling, betonte KFÖ-Vizepräsidentin Astrid Ebenberger in einer Aussendung am Montag. Trotz Mehrbelastung würden nun aber jene Eltern „zur Kasse gebeten“, die „zum Wohle der Allgemeinheit auf die Betreuungsleistung, zum Teil unter erheblichem persönlichen Mehraufwand“ verzichteten. Gemeinden und Länder sollten für diese Familien die Betreuungskosten übernehmen, so die Forderung des Familienverbands.

Die aktuelle Situation bezeichnete Ebenberger als eine Art „Lackmustest für Familienfreundlichkeit“. So gebe es in vielen Fällen noch keine Lösungen für betroffenen Eltern. Die KFÖ-Vizepräsidentin appellierte daher an die Zuständigen, „Lösungen zu finden, damit den betroffenen Eltern die Beiträge refundiert oder gutgeschrieben werden“.

Homeoffice und Homeschooling von einer Mutter und zwei Kindern an einem Tisch
APA/AFP/Oli Scarff
Der katholische Familienverband fordert für jene Familien, deren Kinder gänzlich auf Homeschooling umgestellt sind, den Erlass der Beiträge für die Kinderbetreuung

Positiv hob Ebenberger die Stadt Wien hervor, die im ersten Lockdown die Betreuungskosten ausgesetzt und auch mit privaten Anbietern eine gute Lösung gefunden habe.

Die meisten Kinder sind zuhause

Laut Familienverband sind aktuell 30 bis 40 Prozent der Kindergartenkinder weiterhin in Betreuungseinrichtungen; bei den Schülern sollen es etwa 15 Prozent sein. Ebenberger erklärte das damit, dass viele Eltern ihren Urlaub und Zeitausgleich während des ersten Lockdowns aufgebraucht hätten.

„Wenn es kritisch wird, springen wieder die Familien ein. Das sehen wir auch im zweiten Lockdown.“ Eltern, insbesondere die Mütter, müssen nun aber wieder „die Mammutaufgabe Erwerbsarbeit, Kinderbetreuung und Schule zu Hause unter einen Hut bringen“, mahnte Ebenberger.

Fernunterricht „deutlich koordinierter“

Zufrieden zeige sich die Vizepräsidentin mit den Rückmeldungen aus den Schulen: „Ich denke allen Unkenrufen zum Trotz, sind die meisten Schulen wirklich gut vorbereitet auf diesen zweiten Lockdown. Es scheint allerorts deutlich koordinierter abzulaufen“, so die KFÖ-Vizepräsidentin.