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Twitter entfernt Aufrufe zum Verbrennen des Klerus nicht

Trotz der Einschränkungen von Hetze im Internet ist ein spanischer Hashtag, der eine lebendige Verbrennung katholischer Priester fordert, tagelang nicht entfernt worden. Das berichtet das US-Internetportal „Crux“. Der Aufruf zu #FuegoAlClero – zum Anzünden des Klerus – sei zuerst von pro-marxistischen Anhängern herausgegeben worden, heißt es dort.

Ziel sei die Unterstützung einer Reform des spanischen Bildungssystems gewesen, das den Staat in die Kontrolle des Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen bringt. Ferner solle die Unterstützung Tausender katholischer Schulen eingeschränkt werden.

#FuegoAlClero
Twitter #FuegoAlClero
Trotz der Einschränkungen von Hetze im Internet ist ein spanischer Hashtag, der eine lebendige Verbrennung katholischer Priester fordert, tagelang nicht entfernt worden

Der Aufruf wurde jedoch von Aufrufen zum Abbrennen von Kirchen begleitet. So heiße es in einem Kommentar: „Die einzige Kirche, die beleuchtet wird, ist die, die in Flammen steht“. Unterzeichnet ist der Aufruf laut Crux von „den Töchtern der Hexen, die man nicht verbrennen konnte“.

Tweets trotz Verstoßes gegen Twitter-Regeln frei abrufbar

Noch Donnerstagnachmittag waren Nachrichten mit dem Hashtag frei abrufbar. Twitter habe bislang nicht reagiert, obwohl sich Tausende Nutzer beschwerten, dass der Hashtag Hass und einen direkten Verstoß gegen die Unternehmensregeln gegen „Gewalt, Belästigung und andere ähnliche Verhaltensweisen“ auslöste, so Crux.

In den Bestimmungen von Twitter heißt es, dass Nutzer „keine Gewalt gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen drohen“ dürfen. Die Verherrlichung von Gewalt ist demnach ebenso verboten wie die Nutzung der Plattform zur Förderung von gewalttätigem Extremismus, Belästigung oder hasserfülltem Verhalten aufgrund religiöser Zugehörigkeit.

Das nach Bildungsministerin Isabel Celaa benannte Gesetz zur Reform des spanischen Bildungssystems hat in der vergangenen Woche seine erste Hürde genommen und wird voraussichtlich trotz mangelnder Unterstützung durch Bildungseinrichtungen in Kraft treten. Der Erzbischof von Barcelona und Vorsitzende der Spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Juan Jose Omella, kritisierte das Gesetz zuletzt in einem Gastkommentar in der Zeitung „La Vanguardia“.