Todesfall

Trauer um katholischen Publizisten Hummer

Der katholische Publizist und Mitorganisator der Papst-Besuche von Johannes Paul II. in Österreich, Franz Hummer, ist am Freitag nach längerer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren verstorben.

Hummer, 1939 in Wien geboren und aufgewachsen, war Gymnasiast am Erzbischöflichen Seminar Hollabrunn und wollte ursprünglich Priester werden. Er sattelte dann aber um und war auf vielfältige Weise vor allem in der Medienbranche tätig. Bei den Besuchen von Papst Johannes Paul II. in Österreich 1983, 1988 und 1998 leitete er jeweils das Organisationsbüro.

Hummer galt als begnadeter Organisator, war zudem aber u. a. auch ein profunder Kenner der katholischen Kirche im ehemaligen Ostblock. Einen Namen machte er sich etwa mit seinen Arbeiten zu den Geheimbischöfen in den kommunistischen Ländern. Ein „Klassiker“ war im Blick auf den Ostblock Hummers Buch „Bischöfe für den Untergrund: zur Praxis der Geheimbischöfe in der katholischen Kirche“ aus dem Jahr 1981.

Orthodoxie-Experte

Zudem war Hummer auch ein ausgewiesener Orthodoxie-Experte mit besten Kontakten bis in die höchsten Stellen in den orthodoxen Patriarchaten. Nicht zuletzt war er im Hintergrund auch daran beteiligt, dass es schon 1997 im Stift Heiligenkreuz beinahe zu einem historischen Treffen von Papst Johannes Paul II. mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Aleksij gekommen wäre.

Das Treffen wäre zum damaligen Zeitpunkt eine Sensation gewesen, wurde kurzfristig aber von Moskauer Seite abgesagt. So dauerte es weitere 19 Jahre, bis 2016 erstmals ein Papst und ein Moskauer Patriarch – Franziskus und Kyrill – (auf Kuba) zusammentrafen. Hummer publizierte u. a. zu den Besuchen von Papst Johannes Paul II. in Österreich und dem Marienwallfahrtsort Medjugorje in Bosnien-Herzegowina.

Langjähriger Kathpress-Redakteur

Ab 1984 war Hummer für rund zehn Jahre Leiter der Wiener Repräsentanz des katholischen Druck- und Verlagshauses „Styria“. Zuvor war er ab Ende der 1970er-Jahre als Ökonom im kirchlichen Gymnasium Sachsenbrunn im südlichen Niederösterreich tätig: Schon in den 1960er-Jahren arbeitete er dort auch als Präfekt.

Seit den frühen 1970er-Jahren arbeitete Hummer – mit Unterbrechungen – als Kathpress-Redakteur. Viele Verdienste erwarb er sich dabei auch als Organisator von Journalistenreisen. 2001 trat er gesundheitlich bedingt in den Ruhestand. Zuletzt lebte Franz Hummer zurückgezogen in Wien.