Mehrere Nikoläuse
APA/dpa/Felix KSstle
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Kinder

Der Nikolaus kommt auch via Bildschirm

Der Nikolaus wird heuer auch via Bildschirm zu vielen Kindern kommen. Pfarren und Katholische Jungschar setzen wegen der Coronavirus-Pandemie vielfach auf alternative Nikolaus-Besuche in digitaler Form, etwa als Live-Besuch über Videoplattformen und Messengerdienste.

Auch für eine Nikolausfeier zu Hause ohne „externen Nikolaus“ wird mit Feiervorschlägen für Familien geworben. Die jüngsten Vorgaben der Bundesregierung machen es zudem möglich, dass der Nikolaus nach Hause kommen kann. Allerdings darf er die Wohnungen nicht betreten, sondern nur bis zur Haustür. Informationen, was möglich ist, bekommt man bei der zuständigen Wohnpfarre.

„Die Botschaft des Heiligen Nikolaus ist immer aktuell, besonders heuer. Sich für andere einsetzen, helfen und füreinander da sein – das ist in Krisenzeiten wichtiger denn je“, erklärte Martin Hohl, Bundesvorsitzender der Katholischen Jungschar Österreichs gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress.

Nikolaus darf bis zur Haustür

Wichtig sei, dass sich alle Beteiligten an einem Nikolaus-Besuch auch in der aktuellen Coronavirus-Krise „sicher und wohl fühlen“, betonte Hohl. Die Jungschar freue sich, dass nun auch ein Besuch ohne Betreten des Wohnraums, im Garten oder vor der Haustür, möglich ist. Die staatliche Entscheidung dazu sei allerdings „sehr spät“ gekommen.

Ein Nikoluassackerl mit Nüssen und Mandarinen, daneben ein Nussknacker, eine Schale mit Äpfeln und ein Adventkranz
APA/Barbara Gindl
Kreative Lösungen ermöglichen auch bei Kontaktbeschränkungen den Besuch des Nikolos: Persönlich mit Abstand oder über den Bildschirm.

Nikolaus-Besuche erforderten eine sorgfältige Organisation und Planung und Pfarren hätten sich schon gut auf Alternativen vorbereitet, so Hohl. Diese würden nun auch weiterhin umgesetzt. Jedenfalls bittet etwa auch die steirische Diözese Graz-Seckau auf ihrem Onlineportal um Verständnis, sollte eine Pfarre wegen der Kurzfristigkeit nicht mehr in der Lage sein, Besuche vor Ort zu organisieren.

Zoom-Sitzungen mit dem Volksheiligen

Als Alternativen haben Verantwortliche im ganzen Land in den vergangenen Wochen viele kreative Lösungen gefunden, damit Kinder das Fest des Heiligen Nikolaus auch heuer erleben können. In Kärnten bietet etwa die Klagenfurter Stadtpfarre-St. Josef/Siebenhügel nicht nur Zoom-Sitzungen mit dem Nikolaus an, sondern gibt auf ihrer Website auch Tipps zur Gestaltung einer Nikolausfeier zu Hause im Kreis der Familie inklusive Liedvorlage, Ausmalbild des Volksheiligen und einer Nikolausgeschichte für Kinder. Noch vor dem 6. Dezember soll auf der Pfarrwebsite außerdem ein Nikolausvideo veröffentlicht werden.

Auf Videobotschaften und WhatsApp-Anrufe setzen in Sachen Nikolausaktion heuer etwa auch die steirischen Pfarren Leoben oder Graz-Herz-Jesu. Wegen der Ansteckungsgefahr verzichte man heuer auf direkte persönliche Kontakte in Häuser und Wohnungen, schilderte der Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst der „Kleinen Zeitung“. Die örtlichen Pastoralassistenten im Seelsorgeraum würden aber als Bischof von Myra verkleidet vor die Videokamera treten. Eltern müssten sich dazu nur vorher anmelden und ein paar Informationen für die persönliche Nikolo-Botschaft übermitteln.

Nikolaus-Besuch online

Auch in anderen Pfarren werden auf Basis der von Eltern übermittelten Informationen personalisierte Nikolausvideos erstellt, die den jeweiligen der Familie digital zugestellt wird. Die Katholische Jungschar in der Diözese Graz-Seckau hat mit Nikolaus-Darsteller Benedikt auch ein unpersonalisiertes Video aufgenommen, mit dem der Nikolaus via Bildschirm überallhin zu Besuch kommen kann. Das Video kann gut gemeinsam mit Kindern angeschaut werden und eignet sich auch so als Nikolaus-Gruß.