Notre-Dame mit Gerüsten von außen
APA/AFP/Martin Bureau
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Paris

Erstmals nach Brand Konzert in Notre-Dame

Ein symbolträchtiges Weihnachtskonzert soll es am Heiligen Abend in Paris geben: Der Chor von Notre-Dame wird erstmals wieder in der vor eineinhalb Jahren bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale singen, teilte die französische Hauptstadt-Erzdiözese am Montag mit.

20 Sängerinnen und Sänger des Erwachsenenchors treten gemeinsam mit zwei Solisten und einem Organisten auf. Das unter Einhaltung strikter Gesundheitsmaßnahmen durchgeführte Konzert wird auch im Fernsehen übertragen.

Für den Chor der Pariser Hauptkirche, der lange in andere Gotteshäuser in Paris ausweichen musste, ist dies der erste Heimauftritt nach dem verheerenden Brand. In der Kathedrale hatte es bereits mehrere kleine Messen ohne Mitfeiernde gegeben, darunter auch zu Ostern.

Messe im Zirkuszelt

Die traditionelle Mitternachtsmesse zu Weihnachten wurde im vergangenen Jahr hingegen in ein Zirkuszelt im Park Bois de Boulogne im Westen der französischen Hauptstadt verlegt. Da die Hauptorgel derzeit restauriert wird, wurde für das Weihnachtsereignis eigens eine kleine Orgel angemietet.

Notre-Dame mit Gerüsten, innen
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Die Einsturzgefahr in der Kathedrale ist nun gebannt, hieß es

Erst in der Vorwoche war ein Meilenstein bei den Sicherungsarbeiten der mehr als 850 Jahre alten gotische Kathedrale erreicht worden. Mit dem Abbau eines 200 Tonnen schweren Gerüsts auf dem Deckengewölbe, das durch das Feuer eingeschmolzen war, sei die Einsturzgefahr nun endgültig gebannt, teilte die öffentliche Baugesellschaft mit.

Kulturministerin: Notre-Dame „gerettet“

40.000 Einzelteile des Gerüsts in bis zu 40 Metern Höhe waren seit Anfang Juni demontiert worden. „Die Bedrohung, die das Gerüst für die Kathedrale darstellte, besteht nun nicht mehr“, teilte Frankreichs Kulturministerin Roselyne Bachelot mit. Notre-Dame sei nun „gerettet“.

Bei dem Feuer im April 2019 waren der Dachstuhl und der Spitzturm eingestürzt. Beides soll nun nach dem historischen Vorbild wieder neu entstehen, wobei die Arbeiten zu den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024 abgeschlossen sein sollen, wie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron versprochen hat. Der Zeitplan gilt als äußerst ehrgeizig.