Aktion „Täglich 10 Minuten Stille schenken“

Die Aktion „Täglich 10 Minuten Stille schenken“ will unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen „auf eine stille Art“ in vielen kleinen Schritten der Achtsamkeit miteinander verbinden. Beteiligt sind u. a. Prominente aus Kirche und Kultur.

Mit dabei sind bereits u.a. Kardinal Christoph Schönborn, Bischof Hermann Glettler, Dompfarrer Toni Faber, TV-Moderatorin Barbara Stöckl, die Schauspielerin Maria Happel und Cornelius Obonya, der Psychiater Michael Lehofer oder der Genetiker Markus Hengstschläger.

Jeder kann mitmachen und sich ab sofort unkompliziert auf der Website stilleschenken eintragen. Außerdem werden in den nächsten Wochen Netzwerke, Communitys und Chaträume für den Austausch aufgebaut, um Hilfestellungen anzubieten, „wie Stille gehen kann“. Das Projekt ist auf Initiative der Wiener Akademie für Dialog und Evangelisation im Figlhaus entstanden.

„Ob gläubig oder nicht…“

„Ohne echtes Innehalten gibt es keine Hoffnung für einen neuen Zusammenhalt und eine großherzige Solidarität, die heute so dringend gebraucht werden“, so Akademieleiter Otto Neubauer von der katholischen Gemeinschaft Emmanuel: „Ob gläubig oder nicht, ob mit wohlwollenden und positiven Gedanken oder direkt mit Dank und Bitte an Gott gerichtet – es wird in jedem Fall unser Denken und Handeln inspirieren und uns trotz aller Distanzen miteinander verbinden.“

Mit an der Spitze des ungewöhnlichen Aufrufs steht Philippe Pozzo di Borgo. Der ehemalige französische Unternehmer ist seit einem Unfall beim Gleitschirmfliegen 1993 querschnittgelähmt. Seine Lebensgeschichte und seine Freundschaft mit dem unprofessionellen Pfleger Driss ist die Grundlage des Films „Ziemlich beste Freunde“, der weltweit bewegte.

„Gott schreit nicht, er flüstert ins Herz“

Kardinal Schönborn betonte zu dem Projekt: „Gerade in dieser bedrückenden und verunsichernden Zeit sind zehn Minuten Stille im Alltag ein wahres Geschenk: mit dem Herzen hören auf das, was mich und meine Mitmenschen bewegt, betend stille sein vor Gott. Daraus erwächst die Kraft, jeden Tag aufs Neue kleine Schritte des Guten zu gehen.“

In die gleiche Kerbe schlägt auch Bischof Glettler: „Es ist für niemanden von uns leicht, aus der Zerstreuung in eine notwendige Sammlung zu kommen – aus dem Getrieben-Sein einer kollektiven Nervosität in die Achtsamkeit des Herzens. Aber genau das bräuchten wir jetzt, um auf unsere innere Stimme, auf unseren Nächsten und auf den Anruf Gottes in unserer Zeit achten zu können. Gott schreit nicht, er flüstert uns ins Herz.“