Eine Illustration von Albert Robida zeigt Aladin und die Wunderlampe
Public Domain/Zeichnung von Albert Robida
Public Domain/Zeichnung von Albert Robida
Themenschwerpunkt

Legenden: Geschichten voller Geheimnisse

Der Golem aus der jüdischen Mystik, der übersinnliche Dschinn aus der islamischen Vorstellung, der auch im Koran erwähnt wird, und die teils wundersamen, teils brutalen Geschichten, die sich um christliche Heilige ranken: Die ORF-Abteilung „Religion und Ethik“ widmet den Legenden in den Religionen im Dezember einen Schwerpunkt.

Viele religiöse Traditionen sind reich an unglaublichen, faszinierenden Erzählungen. Da geht es um tugendhafte Vorbilder, abschreckende Beispiele und magische Wesen, religiöse Lehren werden damit in buntesten Farben ausgeschmückt oder gar erweitert, oft mit einer Botschaft dahinter. Die ORF-Abteilung „Religion und Ethik“ geht mit dem Schwerpunkt „Geschichten voller Geheimnisse – Legenden in den Religionen“ im Dezember einiger dieser spannenden Geschichten in den TV-, Radio- und Onlineformaten auf den Grund.

Himmlisches Versicherungspaket

Den Anfang macht die TV-Sendung „Was ich glaube“ am 6. Dezember ab 16.55 Uhr auf ORF2. Die Pädagogin Ursula Schrei spricht über den heiligen Nikolaus von Myra. Zahlreiche Legenden haben sich rund um den Bischof aus Myra gebildet. Am 8. Dezember, zu Maria Empfängnis, beschäftigt sich „Memo – Ideen, Mythen, Feste“ ab 19.05 Uhr auf Ö1 mit einem „himmlischen Versicherungspaket“: Die Rede ist von den 14 Nothelfer/innen.

In der TV-Sendung „Religionen der Welt“ erzählen am 12. Dezember ab 16.55 Uhr Mandakini Pachauri, Yogalehrerin und Autorin, und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichisch Buddhistischen Religionsgesellschaft, ihre Lieblingslegenden aus dem Buddhismus und den Hindu-Traditionen.

Übersinnlicher Dschinn und starker Golem

religion.ORF.at geht der Geschichte des sagenhaften Golems aus der jüdischen Mystik auf die Spur und fragt nach, was es mit dem übersinnlichen Dschinn, den viele als Geist aus der Flasche aus dem Fernsehen kennen, eigentlich auf sich hat. Und am 26. Dezember, dem Gedenktag des ersten christlichen Märtyrers Stephanus, widmet sich die Radio-Sendung „Memo“ (Ö1) ab 19.05 der Heiligen Thekla, der ersten Märtyrerin. Erzählt wird, dass durch mehrere Wunder ihr gewaltsamer Tod verhindert werden konnte. Alle Beiträge gibt es auf religion.ORF.at zum Nachsehen, Nachhören und Nachlesen.

Burgruine Dobl Gemälde von den 14 Nothelfern
Public Domain/Burgruine Dobl
Um die 14 Nothelfer geht es am 8. Dezember in Ö1 und auf religion.ORF.at

Die einzelnen Programmpunkte in TV, Radio und Online

TV

Nikolaus von Myra, Was ich glaube, 6.12., 16.55 Uhr, ORF 2

Er zählt wohl zu den am meisten verehrten Heiligen der Christenheit: Der heilige Nikolaus von Myra. In der römisch-katholischen Kirche wird er oft als „Nothelfer“ angerufen, in der Orthodoxie wird er als „Wundertäter“ verehrt. Zahlreiche Legenden haben sich rund um den Bischof aus Myra gebildet.

Von der historischen Person gilt nur als sicher, dass er im vierten Jahrhundert als Bischof an der heutigen türkischen Mittelmeerküste gewirkt hat. Er soll entschieden Partei für notleidende Menschen ergriffen haben und sie beschenkt haben – ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Das Beschenkt-Werden ist bis heute ein zentraler Aspekt, wenn an den Heiligen aus Myra erinnert wird. Gilt der Heilige Nikolaus doch als Symbol gelebten sozialen Handelns. Gedanken der Pädagogin Ursula Schrei über den Schutzheiligen der Kinder.

Gestaltung: Veronika Hofer-Stein

Vom Geben und Schenken – Legenden aus Asien, Religionen der Welt, 12.12.2020, 16.55, ORF2

In den Hindu-Traditionen ranken sich unzählige Legenden um die Götterwelt, so auch im Buddhismus um Siddhartha Gautama, den späteren Buddha.

Mandakini Pachauri, Yogalehrerin und Autorin, und Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichisch Buddhistischen Religionsgesellschaft, erzählen ihre Lieblingslegenden – passend zur Vorweihnachtszeit – zum Thema „Karma – Geben und Schenken“.

Gestaltung: Gundi Lamprecht

RADIO

„Ein himmlisches Versicherungspaket“ – Die 14 Nothelfer/innen, Memo – Ideen, Mythen, Feste, 8.12.2020, 19.05 Uhr, Ö1

Lebenskunst – Begegnungen am Feiertagmorgen, 8.12., 7.05 Uhr, Ö1

Sie versprechen 14 Mal Hilfe in der Not: Für jede missliche Lage, für jedes Problem, für jede (Corona-) Krise findet sich eine oder einer. Die christliche Tradition kennt 14 hochspezialisierte „Nothelfer“ und „Nothelferinnen“ für die unterschiedlichsten Situationen: Ob etwa Achatius, der für den Schutz vor Krieg und Kopfweh zuständig ist, Christophorus, der Reisende und Schatzgräber schützen soll, oder Vitus, an den sich im Speziellen jugendliche Bierbrauer wenden. Und eine nicht unbedeutende Nothelferin ist auch die Heilige Barbara, Patronin der Bergleute – und die erste Adresse in Gewittern und bei Feuergefahr. Ihr Namensfest wird am 4. Dezember gefeiert – und mit den „Barbara-Zweigerln“ ist sie vielerorts aus dem vorweihnachtlichen Brauchtum nicht wegzudenken.

MEMO widmet sich diesen besonderen Heiligen am 8. Dezember, an dem in der römisch-katholischen Kirche die Empfängnis der „Heiligen Jungfrau und Gottesmutter“ Maria im Leib ihrer Mutter Anna gefeiert wird. Auch an sie wenden sich ja gläubige Menschen gern, wenn sie in Not sind. Ein Streifzug durch die Geschichte der Heiligen führt unter anderem in die sogenannte Schubertkirche in Wien-Lichtental, die den 14 Nothelfern gewidmet und auch eng mit dem österreichischen Komponisten Franz Schubert verknüpft ist.

Gestaltung: Kerstin Tretina

Die erste Märtyrerin – Thekla aus Ikonium und die starken Frauen unter den ersten Christen, Memo 26.12.2020, 19.05 Uhr, Ö1

Lebenskunst, 26.12.2020, 7.05 Uhr, Ö1

Am 26. Dezember wird nach alter Tradition der Heilige Stephan gefeiert: Auf den Geburtstag des „Erlösers“ selbst folgt der erste Märtyrer des neuen Glaubens an ihn. Stephan war als erster Diakon für die Versorgung der Armen und zuständig und wurde (so berichtet die Apostelgeschichte im Neuen Testament der Bibel) gesteinigt, weil er „gegen Mose und Gott gelästert“ haben soll.

Am Hochfest des Erzmärtyrers und Erzdiakons Stephan begibt sich MEMO auf die Spurensuche nach der ersten Märtyrerin: Als „Protomärtyrerin“ gilt die Heilige Thekla, eine Frau aus der Umgebung des Apostels Paulus, deren gewaltsamer Tod aber eben durch mehrere Wunder verhindert werden konnte. Ein Regenguss soll ihren Scheiterhaufen gelöscht haben – und in der Arena wurde sie angeblich von einer Löwin vor den anderen wilden Tieren verteidigt. Auf ein Wunder geht auch die Thekla-Kapelle in der Gemeinde Mondsee im Salzkammergut zurück: Dort beginnt der MEMO-Streifzug am Stephanitag.

Gestaltung: Markus Veinfurter

ONLINE

Die 14 Nothelferinnen und Nothelfer, religion.ORF.at, 8.12.2020

Sie versprechen 14 Mal Hilfe in der Not: Für jede missliche Lage, für jedes Problem, für jede Krise findet sich eine oder einer. Die christliche Tradition kennt 14 hochspezialisierte „Nothelfer“ und „Nothelferinnen“ für die unterschiedlichsten Situationen.

Ob etwa Achatius, der für den Schutz vor Krieg und Kopfweh zuständig ist, Christophorus, der Reisende und Schatzgräber schützen soll, oder Vitus, an den sich im Speziellen Jugendliche und Bierbrauer wenden.

Bericht: Kerstin Tretina

Thekla: Die erste christliche Märtyrerin, religion.ORF.at, 26.12.2020

Als „Protomärtyrerin“ gilt die Heilige Thekla, eine Frau aus der Umgebung des Apostels Paulus, deren gewaltsamer Tod aber eben durch mehrere Wunder verhindert werden konnte.

Ein Regenguss soll ihren Scheiterhaufen gelöscht haben – und in der Arena wurde sie angeblich von einer Löwin vor den anderen wilden Tieren verteidigt. Thekla gilt als die erste christliche Märtyrerin.

Bericht: Markus Veinfurter

Dschinn: Grüße aus der Parallelwelt, religion.ORF.at, 31.12.2020

Der Glaube an Dschinn, also Geistwesen, war in vorislamischer Zeit im Orient weit verbreitet und hält sich bis heute. Sogar im Koran werden sie erwähnt. Die theologischen und philosophischen Deutungen, was Dschinn eigentlich sind, haben sich im Lauf der Zeit verändert.

Mit dem Geist aus der Flasche, wie durch Legenden und Filme vermittelt wird, haben sie jedenfalls wenig zu tun. Sie erfüllen auch nicht direkt Wünsche. Aber im Volksglauben haben sie wohl eine Wirkung.

Bericht: Nina Goldmann

Der Golem: Gefährlicher Retter aus Lehm, religion.ORF.at, 02.01.2021

Ein künstliches menschenähnliches Wesen, aus Lehm geformt, mit der Kraft der Buchstaben zum Leben erweckt: Der starke Golem aus der jüdischen Mystik lieferte Stoff für zahlreiche Bücher und Filme. Er muss auch immer wieder als Negativbeispiel dafür herhalten, dass sich die eigene Schöpfung gegen den Schöpfer wenden kann.

Die bekannteste Sage vom Golem erzählt von einem Rabbi in Prag, der zum Schutz der jüdischen Gemeinde ein gewaltiges Wesen erschuf, das nachts durch die Altstadt von Prag wanderte, einen Golem. Prag profitiert bis heute von dem Rabbi und seinem Golem, so lockt die Geschichte doch Touristinnen und Touristen an. Aber was steckt eigentlich hinter der Legende?

Bericht: Clara Akinyosoye