Thomas Stipsitz begleitet sich selbst auf der Gitarre, während er im heimischen Wohnzimmer — jahreszeitlich passend mit ein paar flackernden Kerzen im Hintergrund — sein „Lied für Österreich“ singt. Seine Interpretation der „Stille-Nacht“-Version des Austropop-Duos „Seiler und Speer“ ist allerdings so gar nicht besinnlich.
Mein Lied für Österreich – 14. Dezember – Thomas Stipsits
Thomas Stipsits singt am 14. Dezember im ORF 2 Adventkalender
Der wackelnde Weihnachtsbaum verliert bereits die Nadeln und der weihnachtliche Aufputz scheint nicht besonders gelungen, denn die holde Gattin oder Freundin stellt ob des „schiachen“ Ergebnisses ganz unweihnachtlich die Trennung in Aussicht.
Warum also gerade dieses „Lied für Österreich“? „Ich hab das Lied deshalb ausgewählt, weil wir ja alle in sehr unsicheren Zeiten leben und ich mir wünschen würde, dass wir am Heiligen Abend miteinander lachen“, erzählt Thomas Stipsits im Interview mit religion.orf.at. Das passt letztlich auch gut zum Repertoire des vielseitigen Künstlers, denn der ist ja insbesondere im Kabarett zuhause.
Inspektor Sifkovits ermittelt (wieder)
Thomas Stipsits ist ein Allround-Talent. Das kreative Potenzial des Steirers erschöpft sich nicht auf der Bühne — der Kabarettist, Schauspieler und Sänger ist zuletzt auch noch unter die Kriminalschriftsteller gegangen. Sein schrulliger Inspektor Sifkovits ermittelt im Burgenland und wird dabei tatkräftig von einer Riege älterer Damen unterstützt, der „Kopftuchmafia“ (so auch der Titel des ersten Krimis aus Stipsits’ Feder).
Nun ist der zweite Band erschienen — mit dem schönen Titel „Uhudler-Verschwörung". Und wieder kommt der “burgenländische Columbo“ im (real existierenden) Stinatz zum Einsatz. Ein Uhudler-Bauer wird tot in seinem Weinkeller aufgefunden. Angeblich ein Unfall, doch Inspektor Sifkovits wittert ein Verbrechen und beginnt auf unnachahmlich verschrobene Art und Weise mit den Ermittlungen. Seine „Kopftuchmafia“ darf ebenfalls nicht fehlen.
Jede Krise geht vorrüber
Im Übrigen rät Thomas Stipsits zu einer gewissen Contenance — und erinnert an Karl Valentin. Der habe einst so schön gesagt „Ich reg mich nicht drüber auf, wenn’s regnet. Denn wenn ich mich aufreg, dann regnet’s ja trotzdem.“ Thomas Stipsits jedenfalls outet sich zum Abschluss als „wirklich hoffnungsvoller Optimist“ und wünscht „allen Österreicherinnen und Österreichern Zuversicht, Hoffnung und den Glauben daran, dass jede Krise vorbeigeht.“