Vatikan

Papst Franziskus verschärft Kontrolle über Vatikan-Finanzen

Papst Franziskus hat unter dem Eindruck mehrerer Finanzskandale per Dekret die Geldströme im Vatikan zentralisiert und damit die Kontrolle über die Finanzen verstärkt. Ziel sei eine transparente und effiziente Verwaltung und eine klare Trennung von Zuständigkeiten und Funktionen.

Mit dem am Montag veröffentlichen apostolischen Schreiben, das vom 26. Dezember stammt, entzog der 84-Jährige dem Staatssekretariat damit Macht. Die Güterverwaltung Apsa (Amministrazione del Patrimonio della Sede Apostolica) soll sich ab dem 1. Januar um die Verwaltung von Kapital- und Immobilienwerten kümmern.

Eine bessere Verwaltung, Kontrolle und Überwachung der wirtschaftlichen und finanziellen Aktivitäten des Heiligen Stuhls sei ein „grundlegender Punkt bei der Reform der Kurie“, schrieb Franziskus eingangs.

Mehr Transparenz durch getrennte Konten

Franziskus legte zum Beispiel fest, dass die Apsa die Inhaberschaft von Fonds und Bankkonten sowie Immobilieninvestitionen, einschließlich Investitionen in Unternehmen und Investmentfonds, übernimmt, die bislang im Namen des Staatssekretariats liefen. Die Kontrolle darüber soll das Sekretariat für Wirtschaft übernehmen.

Das Staatssekretariat soll wiederum bis zum 4. Februar kommenden Jahres alle liquiden Mittel überwiesen haben, wie es weiter hieß. Über getrennte Konten will das Oberhaupt der katholischen Kirche mehr Transparenz erreichen.

Viele Organe des Kirchenstaates hatten über Einzelkassen verfügt. Geldströme galten als teils undurchsichtig. Außerdem hatten unter anderem verlustreiche Immobiliengeschäfte in London für Schlagzeilen gesorgt.