Kapitol

Bischöfe warnen vor mehr Gewalt in USA

Die römisch-katholische US-Bischofskonferenz hat vor Gewalttaten und weiterem Hass anlässlich der Vereidigung des gewählten Präsidenten Joe Biden gewarnt. Vor rund zwei Wochen hatten Trump-Fans gewaltsam das Kapitol gestürmt.

„Als Christ sage ich jedem, der weitere Gewalt erwägt: Sie werden von einer Stimme in die Irre geführt, die nicht von Gott ist“, so Erzbischof Paul Coakley von Oklahoma City in einer Erklärung am Samstag (Ortszeit). Coakley ist Vorsitzender des Komitees für innenpolitische Gerechtigkeit und Entwicklung der US-Bischofskonferenz.

Wie viele andere sei auch er geschockt gewesen über die Bilder von Gewalt und Hass beim Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner: Gewalt gegen „einen friedlichen politischen Prozess im Herzen unserer Demokratie“, Bomben vor Parteizentralen, die Ermordung eines Polizeibeamten, weitere Tote und Verletzte, Symbole von Hass auf ethnische und religiöse Minderheiten, Aufrufe zum Lynchmord an Politikern, sowie zweckentfremdete christliche Symbole.

FBI-Berichte über weitere Gewalt

Anlass der Erklärung Coakley sind Berichte der Bundespolizei FBI vor weiterer Gewalt in den kommenden Tagen gegen staatliche Einrichtungen in Washington DC wie in Hauptstädten von Bundesstaaten.

Für Christinnen und Christen gebe es „klare Kriterien für das, das von Gott stammt und was nicht“, schrieb Coakley weiter. Der Apostel Paulus etwa nenne „als Früchte des Geistes Gottes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung“. Das Gegenteil davon seien „Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen“. Jeder solle in sein eigenes Herz schauen und erkennen, was sich darin befindet, mahnte der Erzbischof. „Hört nicht auf jene, die Hass, Zorn und Spaltung säen. Sie führen euch fort von Gott“, so Coakley.