Der Kölner Erzbischof steht wegen des Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen in Kritik. Auf das Jahr hochgerechnet entspreche die Zahl der Austritte einer Zunahme von 70 Prozent. Hunderte Zusatztermine für den Austritt seien ebenfalls „binnen weniger Tage“ ausgebucht gewesen. In einem Brandbrief an den Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Woelki, der unter anderem wegen Vertuschungsvorwürfen in einem Missbrauchsfall unter Druck steht, beklagten 34 Pfarrer demnach einen „Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust“.
In dem Schreiben verlangen sie laut Zeitungsbericht, dass die Bistumsleitung persönliche Verantwortung übernimmt. Die Geistlichen forderten einen „wahrhaftigen und transparenten Umgang mit den eigenen Fehlern“ in der Missbrauchsaufarbeitung.
Kritik an Kardinal
Der Erzbischof sieht sich derzeit massiver Kritik ausgesetzt, da er ein Gutachten zum Umgang der Diözesanleitung mit Missbrauchsfällen nicht wie zunächst vorgesehen veröffentlichen lässt. Das Papier habe „methodische Mängel“, heißt es zur Begründung. Das Erzbistum hat eine neue Untersuchung bei einem Strafrechtler in Auftrag gegeben, das bis zum 18. März vorliegen soll.
Zudem wird Woelki vorgeworfen, selbst an Vertuschung beteiligt gewesen zu sein. Er soll einen Missbrauchsfall aus den 1970-er Jahren, von dem er 2015 erfahren hatte, pflichtwidrig nicht an den Vatikan gemeldet haben. Der Kardinal hat den Papst gebeten, diese Vorwürfe gegen ihn zu prüfen.