Muslim Council of Britain

Britische Muslime wählten Frau an die Spitze

Das Muslim Council of Britain (MCB), eine Dachorganisation für über 500 muslimische Organisationen, hat mit Zara Mohammed erstmals eine Frau an ihre Spitze gewählt.

Das berichtete der britische „Guardian“ (Sonntag-Ausgabe). Die 29-jährige Mohammed wurde am Sonntag in der Jahresversammlung des MCB mit 107 zu 60 Stimmen zur Generalsekretärin gewählt. Gegen sie angetreten war der Imam und Lehrer Ajmal Masroor.

Der Schritt werde „als Meilenstein in der muslimischen Community Großbritanniens gefeiert“, so der „Guardian“. Mohammed folgt auf Harun Khan, der das Amt während der vergangenen vier Jahre ausgeübt hatte. Mohammed, die aus dem schottischen Glasgow stammt, war zuor als Vize-Generalsekretärin tätig gewesen. Sie studierte Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt Menschenrechte und arbeitet als Training and Development Consultant.

Die neue Generalsekretärin des Muslim Councilof Britain, Zara Mohammed
Reuters/Muslim Council of Britain/Abdulmukith Ahmed
Zara Mohammed ist die erste Frau an der Spitze des Muslim Council of Britain

Frauen und Junge „Zukunft“

Mohammed sagte dem „Guardian“, ihre Wahl sei eine große Ehre und ein Segen, sie hoffe, andere Frauen und junge Menschen dazu zu inspirieren, nach vorne zu kommen und Führungsrollen anzunehmen. „Sie sind die Zukunft dieser Organisation und unserer Gesellschaft“, so die neue MCB-Generalsekretärin.

Ihre Vision sei es, „eine wirklich inklusive, diverse und repräsentative“ Organisation zu schaffen – „eine, die von den Bedürfnissen der britischen Muslime angetrieben ist, für das Wohl aller“.

Londoner Bürgermeister: „Großartige Nachricht“

„Geschichte zu schreiben, bedeutet eine enorme Verantwortung, aber es ist sehr aufregend, eine junge Frau in dieser Rolle zu sein“, sagte sie weiter. Der Londoner Bürgermeister, Saddiq Khan, nannte ihre Wahl eine „großartige Nachricht“.

Einsatz gegen Covid-19, für Diversität

Das drängendste Thema für britische Musliminnen und Muslime seien derzeit die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, führte Mohammed weiter aus. Man müsse sich um Bereiche wie mentale Gesundheit, den wirtschaftlichen Impact der Krise, Impfprogramme und den Schutz von Menschenleben widmen. Das habe Priorität.

Außerdem sei es ihr wichtig, sich weiterhin für „junge Leute und Frauen genauso wie Diversität innerhalb der muslimischen Gemeinschaft“ zu engagieren, und darüber hinaus interreligiöse Partnerschaften und Allianzen zu gestalten, sagte Mohammed dem „Guardian“.