Pandemie

Vatikan macht Altern zum Thema

Der Vatikan hat dazu aufgerufen, den Umgang mit älteren Menschen nach der Coronavirus-Pandemie zu überdenken. Die Päpstliche Akademie für das Leben stellte die Schrift: „Das Alter: unsere Zukunft. Der Zustand der älteren Menschen nach der Pandemie“ am Dienstag vor.

Darin geht die Kirche unter anderem auf die Situation von Seniorinnen und Senioren während der Pandemie ein und was für den Umgang mit ihnen daraus gelernt werden sollte. Während der ersten Welle der Pandemie sei ein beträchtlicher Teil der Coronavirus-Todesfälle in Einrichtungen für ältere Menschen verzeichnet worden, hieß es darin. Dies seien Orte, die den fragilsten Teil der Gesellschaft schützen sollten. Stattdessen seien dort verhältnismäßig mehr von ihnen gestorben als zu Hause im Umfeld der Familie.

Alte Menschen schätzen lernen

Mit Blick in die Zukunft würden die Menschen immer älter, während die Kindersterblichkeit gleichzeitig abnehme. Im Jahr 2050 sind laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation zwei Milliarden Menschen über sechzig Jahre alt, wie in dem Dokument angeführt wird. Es sei daher essenziell, die Städte für alte Menschen anzupassen. Für die Zukunft der Gesellschaft sei es „ausschlaggebend“, alte Menschen schätzen zu lernen.

Konkret schlägt die Akademie vor, dass zum Beispiel Pflegeheime etwa auch Dienste direkt in den Wohnungen älterer Menschen anbieten sollten. Auch die Telemedizin könne ein Leben zu Hause statt im Heim ermöglichen, wenn die Systeme gut genutzt und verteilt würden. Es gehe darum, „traumatische Zäsuren zu vermeiden“, auch weil alte Menschen zerbrechlicher seien.