Gurker Fastentuch, Detail „Ausspeiung des Jona“ Szene aus dem Alten Testament
Stift Gurk
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Restaurierung

Gurker Fastentuch wieder zu sehen

Am Mittwoch wird im Gurker Dom zu Beginn der Aschermittwoch-Liturgie das berühmte Fastentuch aus dem Jahr 1458 aufgezogen, wie die Diözese Gurk ankündigte. Die Restaurierung des Tuchs dauerte zwei Jahre.

Dieses auch als Hungertuch bezeichnete textile Kunstwerk zählt zu den bedeutendsten europäischen Zeugnissen mittelalterlicher Malkunst. Das gotische Tuch umfasst in etwa 89 Quadratmeter und stammt von Meister Konrad aus Friesach. Es ist das größte und älteste Fastentuch Kärntens.

Nach einer zwei Jahre andauernden Restaurierung kann das Fastentuch heuer während der Aschermittwochsliturgie wieder aufgehängt werden. Die liturgische Feier beginnt um 18.00 Uhr. Der Wortgottesdienst werde beim Hochaltar vor dem aufgezogenen Fastentuch gefeiert, so eine Aussendung der Diözese.

Gurker Fastentuch vor dem Hochaltar
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Das Gurker Fasten- oder Hungertuch stammt aus dem Jahr 1458 und zeigt biblische Szenen, erzählt aber auch weltliche Geschichten

Vom Bundesdenkmalamt konserviert

Das Tuch wurde in den vergangenen zwei Jahren vom Bundesdenkmalamt in Wien untersucht und konserviert. 2019 kam bereits die rechte Tuchhälfte mit Szenen aus dem Neuen Testament fertig restauriert nach Gurk zurück. 2020 wurde auch die Restaurierung des linken Tuchhälfte mit Abbildungen aus dem Alten Testament abgeschlossen.

Hinweis

Das Gurker Fastentuch kann vom 17. Februar (Aschermittwoch) bis 3. April (Karsamstag) täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr besichtigt werden

Das Gurker Fastentuch zählt zu den ältesten in Österreich noch erhaltenen Fastentüchern. Es enthält 99 szenische Darstellungen. Die Szenen zeichnen das heilsgeschichtliche Handeln Gottes am Menschen von der Schöpfung bis zum Jüngsten Tag nach. Eine Besonderheit des Gurker Fastentuches ist die Einbindung und Darstellung von Menschen aus der Profangeschichte – zum Beispiel von Alexander dem Großen, Julius Cäsar und Kaiser Augustus.

Asche für daheim

Nach einer Prozession in die Hauptkirche wird dort die Liturgie am Aschermittowch mit der Eucharistiefeier fortgesetzt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie findet die Feier unter erhöhten Schutzmaßnahmen (zwei Meter Abstand und mit FFP2-Maske) statt.

Die gesegnete Asche wird den Kirchenbesucherinnen und -besuchern mitgegeben, sie soll zu Hause, verbunden mit einem Segensgebet, selbst auf der Stirn angebracht werden. Die Predigt des Tages kann man auf der Website des Stiftes Gurk nachhören.

Fastentuch täglich zugänglich

Eine Besichtigung des Fastentuchs ist in der Zeit vom 17. Februar bis Karsamstag täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr möglich. Erläuterungen zum Fastentuch können während dieser Zeit im Domgeschäft gekauft werden. „Textliche Impulse zu Ausschnitten aus dem Fastentuch“ werden regelmäßig auf der Website des Stiftes veröffentlicht, berichtete die Diözese.