Judentum

Reparaturen an Klagemauer vor Pessachfest

Die Klagemauer in Jerusalem ist vor dem jüdischen Pessachfest (28. März bis 3. April) wieder Konservierungsmaßnahmen unterzogen worden. Eine Untersuchung habe Schäden an der äußeren Schicht mehrerer Steine ergeben, sagte Jossi Vaknin, Chefkonservator der israelische Antikenbehörde (IAA).

Gelöster Stein sowie flüssiger Mörtel auf Kalksteinbasis wurden in Lücken und Risse eingebracht, wie die für die Verwaltung der heiligen Stätte zuständige „Western Wall Heritage Foundation“ und die IAA am Montag mitteilten. Die Injektionsmethode sei die beste Art, die Steine zu reparieren und gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Zugleich soll damit die Sicherheit der Besucher gewährleistet werden.

Als einen der Hauptverursacher für die Verwitterungsschäden benannte Vaknin „das Ökosystem, das einen integralen Bestandteil der Landschaft der alten Klagemauer bildet“. Dazu zählten zahlreiche Pflanzen wie etwa Kapern, die ihre Wurzeln in die Mauer schlagen, sowie Vögel, die in der Mauer nisten. Das einzigartige Ökosystem solle durch die nichtinvasiven Eingriffe erhalten bleiben.

Ein ultra-orthodoxer Jude betet an der Klagemauer in Jerusalem
APA/AFP/Emmanuel Dunand
Die Mauer wird regelmäßig inspiziert, um die Sicherheit der Betenden zu gewährleisten

100-Kilo-Stein gelöst

Im Juli 2018 hatte sich ein rund 100 Kilogramm schwerer Stein aus der Klagemauer gelöst und war auf den darunterliegenden Gebetsbereich gestürzt. Verletzt wurde niemand. Nach einer Studie von 2014 verfallen bestimmte Teile der Klagemauer aufgrund ihrer Beschaffenheit deutlich schneller als andere und gefährden damit möglicherweise die Stabilität der Stätte.

Halbjährlich, jeweils vor dem Pessachfest und den hohen jüdischen Feiertagen im Festmonat Tischri (September-Oktober), werden nach IAA-Angaben die Steine der Klagemauer einer Inspektion durch Spezialisten unterzogen. Die Arbeiten vor Ort unterliegen religiösen Auflagen durch den Rabbiner der Klagemauer, Schmuel Rabinowitz.