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Broschüre soll Muslime über Eherecht aufklären

Eine Broschüre des Integrationsministeriums soll Muslime über „islamisches Familienrecht in grenzüberschreitenden Ehen“ aufklären. Der Leitfaden bietet einen Überblick über Eherecht, Kindschaftsrecht und Erbrecht in mehrheitlich muslimischen Ländern und vergleicht diese mit Österreich.

Integrationsministerin Susanne Raab will damit vor allem junge Frauen darüber informieren, welche Rechte sie bei internationalen Ehen haben. Der Leitfaden wurde von Ebrahim Afsah, Professor für Rechtswesen und Ethik im Islam an der Uni Wien, erarbeitet.

„Das islamische Familienrecht unterscheidet sich grundlegend von der in Europa geltenden Zivilehe“, betont er und führt unter anderem die „grundsätzliche Ungleichheit zwischen Mann und Frau“ etwa hinsichtlich der bereits im Kindesalter angenommenen Ehefähigkeit und andere tradierte Vorstellungen an, die zum „in diesem Kulturkreis“ besonders verbreiteten Phänomen der Zwangsehe führe.

„Bewusstsein für eigene Rechte“ schaffen

Raab führt an, dass durch Migration die Zahl grenzüberschreitender Ehen in Österreich stark gestiegen sei. Sie hoffe, durch die Broschüre „Bewusstsein für die eigenen Rechte zu schaffen“ und Frauen und Mädchen rascher und unbürokratischer in Notlagen helfen zu können, so Raab. Die Broschüre steht auf der Website des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zum Download zur Verfügung.