Reisen

Papst will nach Irak auch in Libanon

Nach seinem Besuch im Irak hat Papst Franziskus auch eine Reise in den Libanon in Aussicht gestellt. Das Land befinde sich „in einer existenziellen Krise“ und sei „mehr als nur aus dem Gleichgewicht“, sagte der Papst laut Kathpress am Montag auf dem Rückflug von Bagdad.

Der Libanon leide an der „Schwäche einiger noch nicht versöhnter Verschiedenheiten“, sagte er vor mitreisenden Journalisten. Der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai habe einen Zwischenstopp in Beirut im Rahmen der Irak-Reise vorgeschlagen.

Franziskus hielt dagegen, dies scheine ihm zu wenig „angesichts des Problems eines Landes, das leidet wie der Libanon“. Er habe in einem Brief an Rai jedoch einen Besuch im gemischt muslimisch-christlichen Libanon zugesichert. Eine Reise nach Syrien ziehe er hingegen nicht in Erwägung; dessen ungeachtet sei er dem „gemarterten und geliebten Syrien“ verbunden.

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Papst Franziskus gibt seine traditionelle Pressekonferenz im Flugzeug
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Papst Franziskus kündigte auf dem Rückflug vom Irak an, auch den Libanon bereisen zu wollen
Papst Franziskus gibt seine traditionelle Pressekonferenz im Flugzeug
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Die fliegenden Pressekonferenzen bieten die Gelegenheit, vom Papst spontane Antworten zu bekommen
Papst Franziskus gibt seine traditionelle Pressekonferenz im Flugzeug
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Papst Franziskus steht im Flugzeug für Fragen von Journalistinnen und Journalisten zur Verfügung

Die mit Rom unierten Maroniten bilden die größte christliche Gemeinschaft im Libanon und stellen auf der Grundlage des „Nationalpakts“ von 1943 den Staatspräsidenten. Ihr Name geht auf den Heiligen Maron zurück, der im frühen fünften Jahrhundert eines der größten Klöster Syriens in römischer Zeit begründet hatte.

Papst dankte Maria vor Rückkehr

Noch vor seiner Rückkehr in den Vatikan hat Papst Franziskus am Montagmittag in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore vor der dortigen Marienikone gebetet und für die Irak-Reise gedankt.

Auf dem Altar vor dem Bildnis habe er einen Blumenstrauß abgelegt, berichtete das Portal „Vatican News“. Wie üblich hatte das Kirchenoberhaupt schon vor Reiseantritt am Donnerstagnachmittag vor der von ihm verehrten Ikone „Salus Populi Romani“ (Beschützerin des römischen Volkes) gebetet.

Gute Heimkehr nach vier Tagen im Irak

Zu Mittag war der Papst von seiner viertägigen Reise in den Irak nach Rom zugekehrt. Der Besuch galt wegen der Sicherheits- und Pandemielage in dem krisengeplagten Land als risikoreich, verlief aber ohne Zwischenfälle.

Papst Franziskus betet üblicherweise vor und nach jeder längeren Reise vor der wohl aus dem 6. Jahrhundert stammenden Ikone. Das Marienbildnis, das er während der Pandemie auch zu besonderen Gottesdiensten und Andachten in den Petersdom holen ließ, hängt in einer Seitenkapelle der Basilika.