Familie beim Wandern
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Katholiken

Digitalangebote im „Jahr der Familie“

Für das am 19. März beginnende, von Papst Franziskus als Vertiefung seiner Enzyklika „Amoris laetitia“ gedachte Jahr der Familie zeichnen sich in Österreich bereits eine Reihe katholischer Digitalangebote ab.

Diesbezügliche Initiativen setzen im Umfeld der Coronavirus-Pandemie das Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich (Forum BEF), der Katholische Familienverband (KFÖ) und das Institut für Ehe und Familie der Österreichischen Bischofskonferenz.

Lehren aus der Corona-Pandemie zieht das Forum BEF der Katholischen Aktion: So sollen beim Thema Ehevorbereitung die Erfahrungen zusammengeführt werden, die die österreichischen Diözesen mit den seit Beginn der Coronavirus-Krise stattfindenden Online-Eheseminaren machen.

Ergänzung zu bisherigen Formaten

Ziel ist nach den Worten der Forumsvorsitzenden Luitgard Derschmidt ein „hochqualifiziertes Angebot, das auch nach den Beschränkungen durch die Pandemie bleibend als Ergänzung zu den bisherigen Formaten weitergeführt wird“. Von den bewährten Qualitätskriterien des Gütesiegels „wir trauen uns“ sollen dabei keine Abstriche gemacht werden.

Gemeinsam mit der Katholischen Frauenbewegung und der Katholischen Männerbewegung plant das Forum BEF außerdem einen Arbeitskreis zur Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft und Familie. Die Pandemie habe viele Problemfelder noch einmal schärfer aufgezeigt und besonders die Vielfachbelastung von Frauen verstärkt, so Derschmidt.

Auch „Väterfrage“ ein Thema

Das mache es notwendig, „uns mit den Fragen nach hilfreichen Veränderungen im Interesse der Familien auseinanderzusetzen“. Dabei werde im vom Papst ebenfalls ausgerufenen Jahr des Heiligen Josef auch die „Väterfrage“ ein Thema sein.

Seit dem Erscheinen von „Amoris laetitia“ habe sich das Forum BEF und seine Mitglieder, die diözesanen Fachstellen, intensiv mit dieser Enzyklika auseinandergesetzt und Anregungen des Papstes in ihrer Arbeit umgesetzt. Das Aktionsjahr zu Ehe und Familie sei somit Bestätigung wie auch neuer Anstoß, in dieser Arbeit fortzufahren, so Derschmidt.

Blick auf Pfarrgemeinderatswahl 2022

Schon auf das Jahr 2022 und die da anstehende Pfarrgemeinderatswahl blickt die Initiative „Die familienfreundliche Pfarrgemeinde“ auf der Grundlage von „Amoris laetitia“ in dessen Punkt 208 voraus, wo es heißt: „Den wichtigsten Beitrag zur Familienpastoral leistet die Pfarrgemeinde.“ Das Forum BEF sammelt Aktivitäten und Projekte in ganz Österreich, die als Unterstützung für die konkrete Pfarrarbeit dienen können.

Anregungen zur „Familienkultur“ biete außerdem das Projekt „Familien feiern Feste“: 32 Karten mit Anregungen zur innerfamiliären Festgestaltung – sowohl für das Kirchenjahr als auch für andere besondere Anlässe.

Bedürfnis nach Spiritualität

Der Katholische Familienverband (KFÖ) bietet seinen Mitgliedern mit einer Website ein „besonderes Service“, so Generalsekretärin Rosina Baumgartner in einer Aussendung. „Wir haben in der Coronakrise gemerkt, dass in den Familien ein hohes Bedürfnis nach Religion und Spiritualität vorhanden ist“.

Neben den beiden Hauptrubriken „Alltag“ und „Sonntag“ gebe es auf der Website Impulse und Lesetexte zu den wichtigsten kirchlichen Feiertagen im Jahresverlauf: „Die Rubik Fastenzeit ist schon prall gefüllt“, verriet Baumgartner. Weitere Rubriken wie Ostern, Pfingsten, Erntedank, Advent und Weihnachten werden im Jahresverlauf rund zwei Wochen vor dem jeweiligen Fest freigeschaltet.

Projekt „Gutes Leben“

Ein weiteres Digitalangebot des KFÖ richtet sich an alle Familien – nicht nur für Mitglieder: Für das Projekt „Gutes Leben“ gibt es heuer erstmals eine kostenlose App. Die nächste Projektwoche startet am 28. März und steht unter dem Motto „Einander näher kommen“, so die Ankündigung.

Bis Ende Juni dauert die Online-Veranstaltungsreihe: „Väter 4.0 – Der Mehrwert der Väter im Leben ihrer Kinder“. Dabei geht es u. a. um rechtliche und faktische Möglichkeiten zur Väterbeteiligung an der Erziehung, in Kindergarten und Schule oder um den Umgang mit Pubertierenden.

Bestärkende Botschaften

Familienbischof Hermann Glettler (Innsbruck) hat das Institut für Ehe und Familie (IEF) beauftragt, ein Konzept für Maßnahmen im Rahmen des Jahres Familie auf Österreich-Ebene zu erstellen. So wird nach Auskunft von IEF-Leiter Johannes Reinprecht eine Website eine breite Palette von Inhalten bündeln, vom Themenbereich Paarwerdung über Kindererziehung und gelebtem Glauben bis hin zu Krisenbewältigung und „Zerbrechlichkeit“.

Bestärkende Botschaften sollen sowohl von den verlinkten monatlichen Katechesen des Papstes vermittelt werden als auch von Diözesanbischöfen in Österreich und von österreichischen Familien, die aus ihrer Lebens- und Glaubenspraxis berichten.

Das Website-Projekt erfolgt in Vernetzung mit den Familienreferaten der Diözesen, dem Katholischen Familienverband u. a. kirchlichen Bewegungen. Details werden nächste Woche beim unmittelbaren Start des „Jahres der Familie“ bekanntgegeben.