Petersplatz in Rom 2020
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ORF/Metafilm
Vatikan

Vatikan-Budget 2021 weist deutliches Defizit aus

Erstmals seit Jahren hat der Vatikan laut Kathpress einen detaillierten Haushaltsplan vorgelegt. Demnach stehen erwarteten Einnahmen von 238 Millionen Euro Ausgaben von 302 Millionen gegenüber.

Das Minus von 64 Millionen wird mit Mitteln aus dem Peterspfennig und anderen Rücklagen teilweise ausgeglichen. Insgesamt verbleibt ein Defizit von knapp 50 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr 2019, das noch nicht von den Pandemiefolgen betroffen war, erwartet der Vatikan Mindereinnahmen von 51,7 Millionen Euro. Die Ausgaben sollen heuer um 25,5 Millionen gekürzt werden.

Laut dem Leiter des zuständigen Wirtschaftssekretariats, Juan Antonio Guerrero Alves, sinken die Ausgaben des Heiligen Stuhls um acht Prozent, ohne Personalausgaben seien es 15 Prozent weniger. Die Vorgabe des Papstes, betriebsbedingte Entlassungen unbedingt zu vermeiden, nehme man sehr ernst.

Budgets der einzelnen Vatikan-Behörden

Neben den bereits im Februar bekannt gegebenen Gesamtzahlen des Budgets 2021 listet der Haushaltsplan auch die Budgets der einzelnen Vatikan-Behörden auf. Erstmals genannt werden die Posten des Peterspfennigs und weiterer zweckgebundener Fonds. Dort erwartet man dieses Jahr Einnahmen von 47,3 Millionen Euro. Davon gehen 17 Millionen in unmittelbare Hilfen und Unterstützung; mit 30 Millionen müssen die übrigen Aufgaben der Kurie mitfinanziert werden.

Unter den einzelnen Kurienbehörden erhält das Kommunikationsdikasterium den größten Anteil: 43 Millionen Euro. 41 Millionen kostet die internationale Diplomatie des Heiligen Stuhls. An dritter Stelle liegt mit 25 Millionen Euro die Missionskongregation, die für Diözesen vor allem in Afrika und Ostasien zuständig ist.