Ostern

D: Kirchen von Bitte um Messverzicht irritiert

Die katholische Kirche in Deutschland will an Präsenzgottesdiensten zu Ostern festhalten. Man sei von der Bitte von Bund und Ländern, darauf zu verzichten, überrascht worden, schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Dienstag auf Twitter.

Ostern sei das wichtigste Fest für die Christen. „Zu Weihnachten haben wir gezeigt, wie wir mit Vorsicht Messe feiern können. Darauf wollen wir Ostern nicht verzichten. Wir werden es in die Gespräche einbringen“, so Bätzing.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: „Der Beschluss des Coronavirus-Gipfels hat uns sehr überrascht, zumal davon das wichtigste Fest der Christen betroffen wäre.“

Wichtigstes Fest der Christen

Bund und Länder in Deutschland hatten in der Nacht auf Dienstag einen harten Lockdown von Gründonnerstag (1. April) bis Ostermontag (5. April) beschlossen. Zu Gottesdiensten heißt es in dem Beschluss: „Bund und Länder werden auf die Religionsgemeinschaften zugehen mit der Bitte, religiöse Versammlungen in dieser Zeit nur virtuell durchzuführen.“ Bisher waren die deutschen Kirchen davon ausgegangen, zu Ostern Gottesdienste unter Einhaltung der Coronavirus-Regeln abhalten zu können.

Katholischer Priester in Aichach, Deutschland, online übertragene Karfreitagsliturgie, April 2020
Reuters/Andreas Gebert
Karfreitag 2020 in einer katholischen Kirche im deutschen Aichach

Strenge Regeln zu Weihnachten

Im vergangenen Jahr hatten die deutschen Kirchen im Lockdown auf öffentliche Ostergottesdienste verzichtet. Zu Weihnachten gab es Gottesdienste mit besonders strengen Regeln – viele Gemeinden verlagerten die Feiern nach draußen, auch wurden Voranmeldungen verlangt und blieben die Besucherzahlen stark begrenzt.

Man werde sich „in den von der Bundeskanzlerin angekündigten Gesprächen zunächst genau erläutern lassen, warum die bewährten Hygieneschutz-Maßnahmen, die alle Landeskirchen für ihre Gottesdienste haben, nun nicht mehr ausreichen sollen. Anschließend werden wir in unseren Gremien beraten, wie wir mit der Bitte umgehen“, so Heinrich Bedford-Strohm.

In Österreich anders geregelt

In Österreich haben die katholischen Bischöfe am Freitag detaillierte Regeln ausgegeben. Präsenzgottesdienste sind hiw´er möglich, es gelten FFP2-Maskenpflicht und Mindestabstand unter anderem auch für Prozessionen, die traditionelle Fußwaschung am Gründonnerstag entfällt.