Er äußerte sich für die Mittwochausgabe auf Anfrage zur heftig diskutierten Stellungnahme der vatikanischen Glaubenskongregation, wonach die katholische Kirche keine Vollmacht besitze, Verbindungen von Menschen gleichen Geschlechts zu segnen. Er würde gleichgeschlechtlichen Paaren jederzeit einen Segen erteilen, „ihnen dieses gute Wort zusprechen, für sie und deren Leben“, so Marketz – mehr dazu in kaernten.ORF.at
Das aktuelle Thema zeige auch, dass die katholische Kirche diese Auseinandersetzung vielleicht brauche, „und wir dieser Diskussion auch Zeit lassen müssen, um das Verständnis vom Menschen unserer Zeit mit dem kirchlichen Lehramt zu versöhnen. Es geht dabei um Fragen, wie: Wie wird in der Kirche auf Sexualität geschaut? Wird sie geschätzt als Schöpfungsgabe oder hat sie immer diesen Beigeschmack des Verbotenen, des Sündhaften?“
Bischof Marketz für Segnung Homosexueller
Die katholische Kirche lehnt die Segnung homosexueller Partnerschaften ab – seit dem Dekret aus dem Vatikan vor gut einer Woche scheint ein deutlicher Riss durch die Kirche zu gehen; sogar von Spaltung ist die Rede. Während die österreichische Pfarrer-Initiative zum „Ungehorsam 2.0“ aufruft, spricht sich auch Kärntens Bischof Josef Marketz dafür aus und erklärt, Homosexuelle wären nicht Christen zweiter Klasse.
Segen „gutes Wort“
In gleicher Weise äußerte sich Marketz bereits am Dienstag gegenüber dem ORF-Kärnten, wo er noch hinzufügte: „Segnen heißt ja, ein gutes Wort sagen. Wie sich das dann ausgestaltet, kommt dann auf die Situationen drauf an.“ Gestritten werde in der Kirche um die Form der Segnung, „aber da gehe ich davon aus, dass das im Einzelfall besprochen wird und dann auch erteilt wird, dieser Segen, dieses gute Wort für sie und ihr Leben“.