Linz

Mariendom: Restaurierung historischer Fenster nötig

Im Linzer Mariendom steht eine Restaurierung der kunsthistorisch wertvollen Gemäldefenster im Bereich des Hochchores und auf der Westseite an. Vogelkot, Witterungseinflüsse und auch Kriegsschäden setzen dem wertvollen Kulturerbe zu.

Dazu kommt Umweltverschmutzung aus fast 150 Jahren Industrialisierung. Die hätte den Fenstern zugesetzt, es gebe auch zahlreiche Beschädigungen zum Teil noch durch Granatsplitter im Zweiten Weltkrieg, teilt die Diözese Linz auf ihrer Website mit.

Im Zuge eines Zehn-Jahres-Planes werden diese 29 reparaturbedürftigen Gemäldefenster nun bis 2030 erneuert. Aufgrund der arbeits- und kostenintensiven Maßnahmen können pro Jahr maximal drei Fenster restauriert werden, die Initiative „Pro Mariendom“ bittet um Spenden.

1,5 Millionen Euro Kosten

Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich bis 2030 auf rund 1,5 Millionen Euro, es gelte „ein wesentliches Stück oberösterreichische Kunstgeschichte für kommende Generationen zu erhalten“.

Der Linzer Bischof Manfred Scheuer nannte die Kirchenfenster in Großkirchen „eine Brücke zwischen Himmel und Erde“ und „Fenster zur Transzendenz“. Über ihre architektonische Funktion als Lichteinlass hinaus hätten sie stets eine starke symbolische Bedeutung: Sie verwiesen auf Christus, der von sich sagte: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12).

Die größte katholische Kirche in Österreich: Der Linzer Mariendom
APA/Barbara Gindl
Der Linzer Mariendom ist nicht die höchste, aber die größte Kirche Österreichs

„Stift Wilhering“ und „Stift St. Florian“ zuerst dran

Als Erstes in Angriff genommen werden die Fenster „Stift Wilhering“ und „Stift St. Florian“ im Querschiff sowie das Fenster „Sendung des Heiligen Geistes“ im Hochchor des Mariendoms. Zum Einsatz kommt dabei die Glasmalerei Stift Schlierbach, sie sorgt etwa für eine spezielle Verglasung, die zukünftig vor mechanischen Beschädigungen und Witterungseinflüssen schützt.

Für die denkmalpflegerische Betreuung sorgt das Bundesdenkmalamt in Zusammenarbeit mit der Kunsthistorikerin Christina Wais, die seit 2019 mit der Aufarbeitung des umfangreichen Glasmalerei-Bestandes des Mariendoms beschäftigt ist. Im Zuge des Zehn-Jahres-Programmes sollen speziell bei der Befundung und Analyse der Schäden neue Maßstäbe für neugotische Bleiglasfenster gesetzt werden, hieß es.

Mehr als 100 Fenster aus unterschiedlichen Zeiten

So wie der Mariendom in fünf Bauetappen errichtet wurde, stammen auch die insgesamt mehr als 100 gestalteten Fenster des Doms aus unterschiedlichen Zeiten.

Schon zur Zeit des Baubeginns des neugotischen Mariensdoms ab der Hälfte des 19. Jahrhunderts war es laut der Diözese Linz nur mithilfe großzügiger Förderer möglich, das umfangreiche und hochwertige Fensterprogramm umzusetzen und den Bau vollenden zu können. Eine Möglichkeit, auch jetzt wieder unterstützend zu wirken, biete sich ab Mai in Form einer Domlotterie nach historischem Vorbild.