Recht

Ägypten legalisiert weitere 82 Kirchenbauten

Ägypten hat weitere 82 bisher unlizenzierte Kirchbauten legalisiert. Der zuständige Ausschuss unter Vorsitz des ägyptischen Ministerpräsidenten Mustafa Madbuli war am Montag zusammengetroffen, wie örtliche Medien berichteten.

Damit hat das Land seit Beginn der Legalisierungskampagne im Jahr 2017 insgesamt 1.882 ohne staatliche Erlaubnis errichtete christliche Gotteshäuser nachträglich genehmigt.

Nach Angaben des koptisch-ägyptischen Nachrichtenportals „Watani“ haben die Kirchen in Ägypten Legalisierungsanträge für insgesamt 3.730 Bauten gestellt. Voraussetzungen für eine nachträgliche Genehmigung sind demnach die Erfüllung von Zivilschutzordnungen, bauliche Stabilität und die Zahlung entsprechender Gebühren.

Aussichtslose Genehmigungsverfahren

Hintergrund ist ein im August 2016 verabschiedetes Gesetz zum Bau und der Renovierung von Kirchenbauten. Es soll in Verbindung mit Artikel 64 der ägyptischen Verfassung zur Religions- und Kultfreiheit für Anhänger der drei abrahamitischen Religionen Christinnen und Christen den Erhalt von Baugenehmigungen für Gotteshäuser erleichtern. Vor Inkrafttreten des Gesetzes hatten Ägyptens Christen über quasi aussichtslose Genehmigungsverfahren für den Bau oder die Instandsetzung von Kirchen geklagt. Zahlreiche Kirchbauten entstanden ohne die nötigen Genehmigungen.

Schätzungen zufolge stellen Christen zwischen 10 und 14 Prozent der rund 101 Millionen Einwohner Ägyptens. Der Großteil von ihnen gehört der koptisch-orthodoxen Kirche an, die ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurückführt. Angaben über Mitgliederzahlen der altorientalischen Kirche schwanken zwischen acht und zwölf Millionen.