Illustration Lange Nacht der Kirchen, Peterskirche in Wien
Alexander Müller
Alexander Müller
Veranstaltung

Lange Nacht der Kirchen: Datum fix

Die Lange Nacht der Kirchen wird auch in diesem Jahr stattfinden, in welcher Form, ist coronavirusbedingt jedoch noch offen. Das teilte der Wiener „Lange Nacht“-Koordinator Markus Pories am Dienstag mit.

Der zum bereits 17. Mal stattfindende ökumenische Kirchen-Großevent steht am 28. Mai österreichweit unter dem Motto „Heuer sicher anders“. Im Vorjahr musste die Kirchennacht wegen der Pandemie abgesagt werden. Es sei aber auch heuer „unmöglich, dass alles so stattfindet wie sonst“, so Pories auf Anfrage von Kathpress. Erstmals wird es daher Streaming-Angebote aus den Pfarren geben und eine spezielle „Was tun wir, wenn“-Broschüre als Vorbereitungshilfe.

Allein in der Erzdiözese Wien haben sich aktuell bereits 120 Pfarren zur Teilnahme an der Langen Nacht der Kirchen (LNdK) angemeldet. Für Pories ist das verglichen mit den zwischen 170 und 190 Pfarren, die in „normalen Zeiten“ ein Programm für die Kirchennacht organisieren, „keine schlechte Bilanz“.

Kreative Lösungen

Um die Pfarren und kirchlichen Institutionen auf verschiedenste Coronavirus-Szenarien vorzubereiten und sie bei kreativen Lösungen zu unterstützen, bietet das LNdK-Team mit der „Was tun wir, wenn“-Broschüre Tipps und Strategien für kurzfristige Änderungen. Inhalt sind auch Ideen für Coronavirus-sichere Veranstaltungen sowie Vorbilder aus den Diözesen.

So könnten Kirchen selbst in Lockdown-Zeiten für das persönliche Gebet offenbleiben, speziell dekoriert, beleuchtet oder mit meditativer Musik beschallt werden, erklärte Pories. Andere Möglichkeit seien gestaltete Spaziergänge rund um Kirchen oder Onlineangebote für eine Lange Nacht der Kirchen von daheim aus.

„Heuer sicher anders“

Die Botschaft laute: „Die Lange Nacht der Kirchen wir heuer nicht abgesagt, aber sicher anders“, so der LNdK-Gesamtkoordinator und Vikariatssekretär des Vikariats Wien-Stadt der Erzdiözese Wien.

Auch Kardinal Christoph Schönborn bittet alle Pfarren, die Kirchen offenzuhalten, selbst wenn im Kirchenraum keine Präsenzveranstaltungen möglich sein sollten. „Denn die geöffneten Kirchentüren sind ein Zeichen der Ermutigung, eine Einladung: Alle Menschen sind willkommen“, betont der Wiener Erzbischof im Begleitschreiben zur „Was tun wir, wenn“-Broschüre. Schönborn dankt darin zudem allen Beteiligten „für Ihren großartigen Einsatz, in diesen schwierigen Zeiten so ein außergewöhnliches Programm auf die Beine zu stellen“.

„Kräftiges Lebenszeichen“

„Wir wollen – so oder so – ein kräftiges Lebenszeichen der Kirchen in unserem Land, in unserer Stadt geben“, betonte der Bischofsvikar für die Stadt Wien, Dariusz Schutzki. In einem Schreiben an alle Wiener Pfarrgemeinden versicherte er zudem, dass es keine Veranstaltungen ohne fundiertes Präventionskonzept geben werde: „Wir haben dafür auch in die Ausbildung der Verantwortlichen in den Pfarren und Kirchen investiert.“

Gleich bleibt heuer das biblische Leitwort der „Langen Nacht der Kirchen“, so Schutzki. Der Psalm 104 „Du sendest die Finsternis, und es wird Nacht. Dann regen sich alle Tiere des Waldes“ wies bereits 2020 auf den Schöpfungsschwerpunkt der Veranstaltung hin.

„Es geht nach wie vor um die Bewahrung der Schöpfung“, auch die Klima- und Umweltkrise sei noch immer akut, selbst wenn sie in letzter Zeit in den Hintergrund gedrängt worden sei, mahnte der Bischofsvikar.

Website und App statt Programmheft

Neu ist heuer, dass es in den Diözesen Graz-Seckau, Linz sowie in den Erzdiözesen Wien und Salzburg zur Kirchennacht Corona-bedingt keine gedruckten Programmhefte geben wird. Gesamtkoordinator Pories verwies statdessen auf das Onlineportal der Großveranstaltung unter Langenachtderkirchen.at und einen eigens geplanten Audioguide.

Ein weiterer wichtiger medialer Dreh- und Angelpunkt der „Langen Nacht der Kirchen“ wird heuer außerdem die „Glauben.Leben“-App der katholischen Kirche sein. In einem eigenen Bereich wird es möglich sein, nach Veranstaltungen und Orten der Langen Nacht zu suchen.

Weiters erscheint nach Angaben der Verantwortlichen Ende April ein eigenes Magazin zur Langen Nacht mit Tipps zu Veranstaltungen und Programmpunkten. Die traditionelle Pressekonferenz wird am 18. Mai stattfinden. Die Erzdiözese Wien legt zudem der nächsten Kirchenbeitrags-Aussendung einen Flyer bei, der auf ein Gewinnspiel auf der LNdK-Website verweist.