Israel kappt Lautsprecher an Al-Aksa-Moschee

Israelische Sicherheitskräfte haben am Dienstagabend Lautsprecher auf dem Tempelberg gekappt. Damit sollte der muslimische Gebetsruf während einer Gedenkfeier verhindert werden.

Es gehe um den israelischen „Jom HaZikaron“, den Gedenktag für Gefallene der Feldzüge Israels und Terroropfer, an der Klagemauer, wie örtliche Medien laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) berichteten. Am Dienstagabend begann für die palästinensischen Muslime der islamische Fastenmonat Ramadan. Zuvor sei der Versuch einer Einigung mit der islamischen Wakf-Behörde gescheitert, hieß es.

Der Berater des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in religiösen Angelegenheiten, Mahmud al-Habbasch, bezeichnete nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa (Mittwoch) die wiederholten Übergriffe Israels auf die heilige Stätte als Spiel mit dem Feuer eines Religionskrieges.

UNO angerufen

Habbasch forderte die UNO und die internationale Gemeinschaft auf, Maßnahmen zum Schutz des Temepelbergs, (Arabisch Haram al-Scharif, „edles Heiligtum“) zu ergreifen. Die Stätte sei ein rein islamischer Ort, an dem Nicht-Muslime keinen Anteil hätten. Die palästinensischen Muslime rief er auf, im Ramadan die Al-Aksa-Moschee zu besuchen und den Ort durch ihre Präsenz zu schützen.

Die Al-Aka-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem
APA/AFP/Emmanuel Dunand
Die Al-Aka-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem

Israelischen Medienberichten zufolge kam es am Dienstagabend am Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt zu Ausschreitungen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern. Palästinensische Jugendliche sollen Steine, Glasflaschen und andere Gegenstände auf die Beamten sowie auf Passanten geworfen haben. Fünf Palästinenser wurden festgenommen. Zwei Busfahrer, drei Fahrgäste und ein Polizist wurden verletzt.