US-Studie

Religionsführer können Impfgegner überzeugen

US-Glaubensführerinnen und -führer, die aktiv für das Impfen gegen das Coronavirus werben, haben damit einen großen Einfluss auf Impfskeptiker und -gegnerinnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Washingtoner Public Religion Research Institute (PRRI).

Die Studie „Religious Identities and the Race Against the Virus: Engaging Faith Communities on COVID-19 Vaccination“, die die Dynamik zwischen Religionszugehörigkeit und Impfbereitschaft dokumentiert, ist die größte Untersuchung ihrer Art, wie die Katholiche Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag berichtete.

Demnach sagen 44 Prozent der befragten US-Bürgerinnen und -Bürger, die mindestens gelegentlich an Gottesdiensten teilnehmen und sich nicht impfen lassen wollen, dass aktives Werben ihrer Glaubensführerinnen und -führer ihre kritische Haltung zum Impfen beeinflusst.

Skepsis sinkt

Unter weißen Evangelikalen, die regelmäßig in die Kirche gehen, sind es etwa die Hälfte. Unter evangelikalen US-Latinos und Schwarzen sinkt die Skepsis um rund ein Drittel, wenn religiöse Autoritäten dazu raten, sich impfen zu lassen.

Rev. Patricia Hailes Fears, Pfarrerin in der Fellowship Baptist Church in Washington,wird gegen das Coronavirus geimpft
APA/AP/Manuel Balce Ceneta
Eine Baptistenpfarrerin aus Washington DC beim Impfen gegen das Coronavirus

„Gutes Beispiel“ entscheidend

Entscheidend für das Überdenken der Impfablehnung ist laut Studie auch das „gute Beispiel“ der Glaubensführer, die sich selbst impfen lassen. Wichtig für Impf-Kritiker ist zudem, dass eine Impfstelle in der eigenen Kirchengemeinde eingerichtet ist.

53 Prozent der hispanischen US-Katholiken und 43 Prozent der weißen Katholiken sowie 36 Prozent der traditionellen weißen Protestanten geben PRRI zufolge an, sich bei ihren Pastoren über das Pro und Contra des Impfens informieren zu wollen. Der Aufstieg rechter Medien ist laut Studie in „dramatischer Weise“ für die weitverbreitete Impfweigerung verantwortlich. Besonders ausgeprägt ist diese Beeinflussung unter Republikanern.