Hilfsorganisation

IGGÖ startet eigene Hilfsorganisation „Karima“

Ähnlich wie die katholische Kirche mit der Caritas und die evangelische Kirche mit der Diakonie, will auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) eine eigene Hilfsorganisation aufbauen.

Vorarbeiten für eine „Karitative muslimische Arbeitsgemeinschaft“, kurz „Karima“, liefen derzeit, informierte IGGÖ-Präsident Ümit Vural in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der APA. Eine noch zu gründende Stiftung solle die geplanten Sozialprojekte wie etwa in der Flüchtlingshilfe finanzieren.

Nachdem die Glaubensgemeinschaft bereits ihre Seelsorge-Abteilungen unter das Dach der Sozialabteilung zusammengeführt habe, gelte es nun im nächsten Schritt „die Hilfe voranzubringen, zu institutionalisieren und zu professionalisieren“, erklärte Vural.

Ümit Vural
APA/Georg Hochmuth
Ümit Vural informierte über Vorbereitungen zur Gründung einer „Karitativen muslimischen Arbeitsgemeinschaft“, kurz „Karima“

Start der geplanten Imame-Ausbildung

Weiters kündigte der IGGÖ-Präsident den Start der geplanten Imame-Ausbildung Ende Oktober an. Man hoffe, nicht nur Jugendliche für die dreijährige Ausbildung zu gewinnen, sondern auch Funktionäre, auch wenn diese dann nicht als Imame arbeiten wollten.

Die Ausbildung werde Männern und Frauen gleichermaßen offenstehen. Für die Glaubensgemeinschaft sei dies keine leichte Aufgabe, da sie selbst keine Geistlichen beschäftige, sondern nur Moscheen betreibe.

Solidarität mit katholischer Bischofskonferenz

Solidarisch äußerte sich Vural mit dem Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz, Peter Schipka, über den in Chat-Protokollen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und ÖBAG-Chef Thomas Schmid abfällig gesprochen worden war.

„Die Zusammenarbeit, der wertschätzende Umgang des Staates mit den Religionsgemeinschaften ist etwas, das unser Land stets ausgezeichnet hat. Das ist eine bewährte Praxis, die man nicht leichtsinnig aufgeben darf“, so der IGGÖ-Präsident dazu.

Respekt sie auch für den Islam nötig, deren Angehörige als Bürger Österreichs wahrgenommen werden müssten. Wer die Wurzeln Europas in den monotheistischen Religionen verorte, müsse „zwangsläufig den Islam miteinbeziehen“, da alles andere „einfach unrichtig“ wäre. Vural: „Wenn ein Teil der Bevölkerung sich unwohl fühlt und leidet, dann leidet in Wahrheit die gesamte Gesellschaft und die Demokratie darunter.“