Orthodoxie

Orthodoxe feiern am Sonntag Ostern

In den orthodoxen Kirchen steht am kommenden Sonntag, 2. Mai, das Osterfest an. Anders als noch vor rund einem Jahr sind heuer wieder Gottesdienste mit Präsenz der Gläubigen möglich, wiewohl strenge Sicherheitsvorschriften gelten.

Diese beinhalten etwa, dass während des Gottesdienstes beständig eine FFP2-Maske getragen und ein Sicherheitsabstand von zwei Metern zu Personen, die nicht dem gleichen Haushalt angehören, eingehalten werden muss. Das bringt es mit sich, dass aufgrund des beschränkten Platzangebotes nicht alle Gläubigen vor Ort die Gottesdienste werden mitfeiern können. Dafür gibt es aber Livestream-Angebote.

Metropolit Arsenios (Kardamakis) steht beispielsweise in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale im ersten Wiener Bezirk in der Nacht von Samstag auf Sonntag (ab 23.00 Uhr) der feierlichen mehrstündigen Osterliturgie vor. Die Gläubigen müssen sich, um teilnehmen zu können, vorher bei der griechischen Metropolis anmelden.

Zwei Frauen in einer orthodoxen Kirche neben Kerzen
APA/AP/Mindaugas Kulbis
Auch die orthodoxen Osterfeierlichkeiten müssen heuer wieder mit Abstand und Masken organisiert werden

In der russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale in Wien steht Bischof Aleksij (Zanochkin) dem feierlichen Ostergottesdienst vor. Für diesen Gottesdienst sowie alle weiteren in der Karwoche und am Ostersonntag sind nur Gläubige mit (kostenlosen) Eintrittskarten zugelassen, die zuvor bei der Pfarre beantragt werden müssen.

Anmeldung für Gottesdienste

Da es bei Weitem nicht für alle Gläubigen die Möglichkeit geben wird, an allen Gottesdiensten teilzunehmen, hat die Kirchenleitung an ihre Mitglieder appelliert, sich „solidarisch“ zu zeigen, nur einige Liturgien zu besuchen und die anderen via Internet mitzuverfolgen.

Auch bei den Gottesdiensten in der rumänisch-orthodoxen Andreas-Kirche in Wien-Simmering ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Damit möglichst viele Gläubige teilnehmen können, werden am Samstagabend, in der Nacht und am Sonntagvormittag gleich mehrere Gottesdienste angeboten.

500.000 Orthodoxe in Österreich

Die Zahl der orthodoxen Christinnen und Christen in Österreich kann nur geschätzt werden. Sie liegt bei etwa 500.000. Weltweit gehören etwa 300 Millionen Menschen orthodoxen Kirchen an. Der zur Westkirche unterschiedliche Ostertermin der Orthodoxie geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück.

So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts vollzogen. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinanderfallen. Einen gemeinsamen Ostertermin wird es 2025 wieder geben. Einige Stimmen plädieren dafür, ab dann Ost- und West-Ostertermin zusammenzulegen – mehr dazu in Orthodoxer Erzbischof für gemeinsames Osterdatum.

Praktisch vegan in der Fastenzeit

Ausgeprägter als in der römisch-katholischen Kirche wird in der orthodoxen Tradition gefastet. Während des Fastens dürfen in der orthodoxen Kirche keine tierischen Erzeugnisse gegessen werden. Dazu zählen neben Fleisch auch Milchprodukte, Eier und Fisch. Am Karfreitag sollen die Gläubigen überhaupt ganz aufs Essen verzichten.

Auch in einigen in Österreich vertretenen altorientalischen Kirchen steht Ostern vor der Tür. So feiern am 2. Mai auch die Koptische und Syrisch-orthodoxe Kirche das Osterfest.