Katholiken

Segnung Homosexueller: Kardinal warnt vor Schisma

Kardinal Camillo Ruini (90), langjähriger Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, hat sich besorgt angesichts der geplanten Segnungsfeiern für homosexuelle Paare in Deutschland geäußert.

Er hoffe nicht, dass das zu einem Schisma führe, aber die Gefahr bestehe durchaus, sagte Ruini der Zeitung „Il Foglio“ (Onlineausgabe vom Dienstag). Mit der von zahlreichen Seelsorgern und weiteren Christen und Christinnen in deutschsprachigen Ländern unterstützten Initiative kommen laut Ruini schon länger bestehende Probleme ans Tageslicht.

Diese sieht er auch beim Synodalen Weg, der als „Ziele klar benennt: nicht nur die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, sondern auch das Priesteramt für Frauen, die Aufhebung der Verpflichtung zum kirchlichen Zölibat, die Interkommunion zwischen Katholiken und Protestanten“.

Kardinal Camillo Ruini, 2015
APA/AFP/Andreas Solaro
Kardinal Camillo Ruini (2015)

Verweis auf Glaubenskongregation

Ruini verwies dabei auf eine Antwort der Glaubenskongregation vom März. Demnach dürfen homosexuelle Verbindungen keinen Segen bekommen. Gesegnet werden könne nur das, was den Entwürfen Gottes entspreche – nicht das, was ihnen widerspreche, hieß es.

Camillo Ruini gilt nach wie vor als Sprecher konservativer Kreise im italienischen Episkopat. Als Sekretär und dann als Präsident der italienischen Bischofskonferenz bestimmte er von 1986 bis 2008 maßgeblich die Linie der katholischen Kirche des Landes – geistlich wie auch politisch.